Wie gut ist der Klima-Fußabdruck?

Die EU hat sich ja vorgenommen, das Klima zu retten. Das EU-Parlament hat den Klimanotstand ausgerufen, der europäische Grüne Deal wurde von den Abgeordneten fast ausnahmslos begrüßt. Doch wie sieht es eigentlich mit den EU-Abgeordneten selbst und ihrem CO2- Fußabdruck aus. Predigen sie vielleicht Wasser und trinken Wein? Claudia Knoppke.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

Innenhof im Europaparlament Straßburg

Ein Parlament, zwei Sitze. Die Straßburg-Frage wird immer wieder gestellt. Auch aktuell von der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer. Ihr umweltpolitischer Sprecher Alexandr Vondra, meint, wir sollten nochmal über nur einen Parlamentssitz nachdenken.

“Jeden Monat reisen wir zwischen und Straßburg und Brüssel hin und her, geben viel Geld aus und hinterlassen einen riesigen CO2-Fußabdruck. Ohne jeden Sinn.“

Den Sinn gibt es sehr wohl, meint die französische EVP-Abgeordnete Anne Sander. Und die ihrer Meinung nach „Attacke“ auf Straßburg sei nicht neu, vor allem von Abgeordneten, die die Geschichte ausblenden.

„Sie vergessen, dass Straßburg, Frankreich und Deutschland das Herz der Kriege waren, der verschiedenen Kriege, die wir hatten. In dieser Region, und im Landkreis Straßburg und Kehl in Deutschland, ist viel Blut geflossen, wegen der Grenze – dort haben wir die Europäische Union wiederaufgebaut. Es ist der Anfang von Europa. “

Und Straßburg ist auch in den EU-Verträgen festgeschrieben. Den EU-Abgeordneten steht auch eine Fahrzeugflotte zur Verfügung, wenn sie im Dienst sind. Die Europa-Grüne Grace O’Sullivan aus Irland meint: zu Fuß gehen, Fahrrad fahren, oder Bus und Bahn sind die bessere Alternative.

„Viele Abgeordneten nutzen diese Autos, das sind nicht gerade die Besten, alles Verbrenner, Ich denke ein erster Schritt vorwärts wäre, in e-Autos zu investieren.”

Laut einem Parlamentssprecher soll die Flotte bis 2024 voll elektrisch sein. Bis dahin schlägt Grace O’Sullivan auch vor, statt immer zu allen Veranstaltungen im heimischen Wahlkreis persönlich anzureisen, sich stattdessen live reinzuschalten. Auf dem Bildschirm, statt mit dem Auto oder Zug vor Ort, zu erscheinen, spare auch CO2.