Artenvielfalt retten

Macht was, jetzt! So könnte man die Resolution übersetzen, die Abgeordnete des Umweltausschusses im EU-Parlament jetzt verabschiedet haben. Sie haben die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten aufgefordert, unverzüglich etwas dafür zu tun, um die biologische Artenvielfalt zu retten. Claudia Knoppke über einen dringenden Appell aus dem EU-Parlament.

Die Abgeordneten machen deutlich, dass es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben soll. Sie wollen rechtsverbindliche Ziele, sagt Pascal Canfin der Vorsitzende des Umweltausschusses.

„We are facing a huge disappearing of nature around us.“

Damit nicht noch mehr Natur verschwindet, sollen die Kommission und die Mitgliedstaaten sich für den Erhalt und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt verpflichten. Im Mehrjährigen Finanzrahmen der EU bis 2027 sollten mindestens 10 Prozent des Budgets dafür zur Verfügung stehen.

„Jeder weiß, dass die Bienen aus Europa verschwinden. Aber genauso die Vögel. In Deutschland zum Beispiel sind 75 Prozent der Insekten verschwunden, die das Futter der Vögel sind. In Schutzgebieten! Nicht auszumalen, in ungeschützten Gebieten!“

Pascal Canfin und seine Abgeordneten -Kollegen wollen für die Biodiversität eine Art Pariser Klimaabkommen. Denn es gibt drei UN-Umwelt-Konventionen. Die fürs Klima, gegen Wüstenbildung und eben für die Artenvielfalt. Nächstes Jahr findet in China der COP15 dazu statt.

„Was wir von diesem COP in China erwarten, ist ein Äquivalent zum Pariser Abkommen, um ein erstes globales Abkommen zur Artenvielfalt zu haben“.

Und wer meint, dieser Klimaschutz und dieser Arten- und Umweltschutz, wer soll das alles bezahlen, dem sagt Pascal Canfin: Die Bienen bestäuben unsere Nahrungspflanzen kostenlos. Wenn die natürlichen Bestäuber wegfallen, müssen wir uns drum kümmern. Das wird sehr teuer.

„It’s 2,5 times the global GDP on earth.

2, 5mal das BIP der Erde…Das Bruttoinlandsprodukt der Erde lag 2017 bei fast 81 Billionen US Dollar.