Großbritannien hat die Freischaltung von Copernicus beantragt

Umweltveränderungen machen ja bekanntlich nicht vor Grenzen halt. Unter anderem deshalb macht es Sinn, sich die Erde ein wenig genauer anzusehen, um Vergleiche ziehen zu können und genauere Prognosen erstellen zu können. Amélie Förster über eines der größten Projekte der europäischen Weltraumpolitik.

Verschiedene europäische Landerflaggen sowie eine Falle der eruopäischen Weltraumbehörde ESA, die neben einer dunkelblauen, mit dem ESA-Logo versehenen Wand aufgestellt wurdenHolger Winkelmann

Seit dem Mauerfall ist Europa weiter zusammengewachsen – und das nicht nur auf dem Festland, sondern auch im Weltraum. Vor mehr als 20 Jahren wurde das Projekt „Copernicus“ als Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumorganisation ESA ins Leben gerufen. Beim Start 1998 war es noch unter dem Namen „Global Monitoring for Environment and Security“ bekannt, heute läuft das Projekt unter dem Slogan „United space in Europe“. Copernicus ist ein globales Programm zur Umwelt- und Sicherheitsüberwachung.

In Krisensituationen kommt das System mit der Funktion des „Rapid-Mappings“ zum Einsatz. Innerhalb weniger Stunden oder Tage können hier Geoinformationen bereitgestellt werden, um beispielsweise zu ermitteln, wo besonderes Notfallmanagement gebraucht wird. Am frühen Mittwochmorgen twitterte Coperincus bereits den Einsatz bei einer Krisensituation in der EU, dies gab EU-Pressesprecherin Mina Andreeva ebenfalls bekannt:

„Ich wollte Ihnen noch mitteilen, dass die EU eine Anfrage der britischen Behörden erhalten und das Copernicus-Satelliten-System aktiviert hat, um Karten von den Überschwemmungsgebieten in Nordengland bereitzustellen.“

Sollte sich die Situation in South Yorkshire, wie die BBC sie derzeit auf ihrer Website darstellt, im Norden Englands nach den schweren Regenfällen noch verschärfen, kann mit Hilfe der erstellten Karten, schnell ein Notfallplan erarbeitet werden und Wiederaufbaumaßnahmen können gezielt und schnell geplant werden. So wird der Kartendienst unter anderem auch von internationalen humanitären Hilfsorganisationen genutzt. Hilfe sagte auch EU-Pressesprecherin Mina Andreeva zu:

„Natürlich steht die Kommission auf Anfrage auch für weitere Hilfe zur Verfügung.“

Neben dem Hochwasser im Norden Englands, wird seit Mittwoch auch die Situation der Waldbrände in Australien ebenfalls kartiert und auf der Website zu Verfügung gestellt. Ziel des Projekts Copernicus ist es, den Zustand der Erde kontinuierlich zu erfassen und Daten über Ozeane, Landoberflächen und zum Beispiel den Klimawandel für Behörden, Umweltämter, Bürger und alle weiteren Interessenten bereit zu stellen.