30 Jahre Mauerfall

Ein historisches Ereignis nullt am Wochenende mal wieder – und das bereits zum dritten Mal. Die Geschehnisse rund um den 9. November 1989 sind für Viele schon in weite Ferne gerückt. Dabei bilden Sie eigentlich einen Grundstein für das heutige Europa. Amélie Förster gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte rund um den Mauerfall.

Außenaufnahme der Kuppel am Bundestag in Berlin.

„Reißen Sie diese Mauer nieder!“

Das fordert der US-Präsident Ronald Reagan 1987 bei seiner Rede in West-Berlin von Michail Gorbatschow unter großem Jubel der Bevölkerung. Damals ist noch nicht abzusehen, welche historische Bedeutung diese Aufforderung an das Staatsoberhaupt der Sowjetunion einmal haben wird. Es folgen Jahre der Verhandlungen zwischen Ost und West, Verhaftungen, Proteste und Massenfluchten der DDR-Bürger über die bundesdeutschen Botschaften in Prag, Warschau und Budapest.

Es ist viel los im geteilten Europa. Im Juni wird der Grenzzaun zwischen Ungarn und Österreich geöffnet, im September wird die Grenze offiziell für DDR-Flüchtlinge frei gemacht. In den folgenden Wochen überqueren knapp 60.000 DDR-Bürger die Grenze und flüchten in den Westen. Fast beiläufig gibt SED-Politbüromitglied Günter Schabowski am 9. November 1989 dann auf einer Pressekonferenz die Öffnung der Mauer bekannt:

„Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort… unverzüglich.“

In Berlin sammeln sich die Menschen in den Stunden danach an den Grenzübergängen, diese werden noch in derselben Nacht geöffnet, die Menschen feiern, singen, tanzen und jubeln. Am Abend des Folgetages reist Bundeskanzler Helmut Kohl aus Polen nach Berlin und spricht vor dem Schöneberger Rathaus die legendären Worte:

„Heute ist ein großer Tag in der Geschichte dieser Stadt und heute ist ein großer Tag in der deutschen Geschichte.“

Mit dem Fall der Mauer wird nicht nur die Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 ausgelöst. Durch den Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa findet auch die Annäherung der europäischen Nachbarstaaten statt. Die 1990er stehen in der europäischen Geschichte für ein Europa ohne Grenzen, das mit dem Vertrag von Maastricht, der auch als Vertrag über die Europäische Union bezeichnet wird, am Ende besiegelt wird.
Die gesamte Geschichte gibt’s in der Dauerausstellung „Erlebnis Europa!“ im Europäischen Haus in Berlin zu sehen. Am Wochenende gibt’s dort jede Menge Sonderaktionen rund um den Mauerfall.