The best possible deal

65mal hat Queen Elisabeth II mittlerweile ihre Rede, ihre „Queen’s speech“, gehalten, um die neue Sitzungsperiode des britischen Parlaments zu eröffnen. Zweimal rückte dabei eine Frage ganz besonders in den Fokus: Was trägt Majestät da? So auch gestern. Claudia Knoppke über Kleider, Kronen und den Brexit.
2019 hat die Queen ihre Fans in Sachen Outfit und Erscheinung glücklich gemacht. Sie waren sich auf Twitter einig: wunderschön, großartig, erstaunlich. Weißes Haar, rosiger Teint, eine weiß-silberne, königliche Robe und passende silberfarbene Schuhe. Dazu das funkelnde Staatsdiadem und eine sehr klare Aussprache. Zum Gesamtbild konnte auch ein britischer Kommentator im deutschen Fernsehen nur feststellen:

© European Communities , 1997 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Nathalie Malivoir

„Sie hat sich sehr majestätisch gegeben“.

2017 hatte das Outfit der Queen etwas verwirrt: weniger majestätisch, dafür vielleicht gar politisch?! Ein Jahr nach dem Brexit-Votum war es ein eher schlichtes Ensemble in europäischem Blau. Auf dem Kopf ein blauer Hut mit sonnengelben Blüten. Ganz wie die Europaflagge…Das war damals für viele Kommentatoren der „Anti-Brexit-Hut“. Doch die Worte der Queen 2017

„…the country leaves the European Union.

und 2019

„…the United Kingdom‘s departure on the 31st of October.“

ließen keine Zweifel aufkommen. Denn die „Queen’s speech“ wird nicht von der Königin selbst geschrieben. Ihre Hoheit trägt vor, was von der Regierung verfasst und traditionell genutzt wird, um die eigenen politischen Prioritäten und Vorhaben für das anstehende Parlamentsjahr kundzutun. Beim Brexit heißt das:

„My Government intends to work towards a new partnership with the European Union based on free trade and friendly cooperation.“

Doch bis es mit der neuen Partnerschaft und freundlichen Zusammenarbeit soweit ist, sind ab Donnerstag auch wieder mal die Chefs und Chefinnen der anderen 27 EU-Staaten auf ihrem Gipfel gefragt. Vielleicht klappt es ja bis zum 31. Oktober doch noch mit: „the best possible deal.“