Wohnen auf Kommissionsart

Homeoffice liegt ja zunehmend im Trend. Auch bei der EU-Kommission, und die nehmen das mit dem Homeoffice jetzt wirklich wörtlich. Die neue Kommissionschefin wird in ihrem Office auch ihr Home in Brüssel haben. Claudia Knoppke über das Wohnen auf Kommissionsart.

„Wir bereiten gerade eben diese Räumlichkeiten vor.“

Berlaymont statt Beletage. Ursula von der Leyen wird in Brüssel im Gebäude der EU-Kommission arbeiten und wohnen. Und EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger begründet das ganz praktisch.

© European Union , 2016 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: François Walschaerts

Gunther Oettinger

„Das Haus ist rund um die Uhr gesichert. Damit ist eine weitere Sicherung der Person nicht notwendig.“

Allerdings muss man schon Präsidentin der Kommission sein, um vom Schreibtisch direkt ins Bett fallen zu können.

„Wir hätten ein Problem, wenn alle Kommissare hier übernachten wollten. Dann wärs ein bisschen eng…“

Die 26 Kommissare, teils alt, teils neu, werden sich in gewohnter Manier anderweitig umtun müssen. Denn eigene Residenzen sind bei der EU-Kommission nicht üblich.

Es gab Präsidenten, die kamen alleine nach Brüssel, es gab Präsidenten, die kamen mit Frau und Kindern hierher. Das heißt, ganz unterschiedliche Bedarfe sind gegeben. Und wir haben ja die Regelung, dass ein Kommissar 15 Prozent seines Grundgehalts bekommt, um daraus sich praktisch die Wohnung seiner Wahl und seines Bedarfs leisten zu können.

Seines Wissens nach habe es auch nie Pläne gegeben, Residenzen zu schaffen. Und warum nicht erklärt der Schwabe Günther Oettinger.

„Wir sind eben als Kommission relativ bescheiden unterwegs. Übrigens, die deutsche Kanzlerin, das weiß ich, wohnt auch privat in Berlin Mitte und hat keine Residenz.“