Parlament startet holprig

Als das neugewählte Europaparlament gestern in Straßburg zu seiner ersten, seiner konstituierenden, Sitzung zusammengekommen ist, gab es auch gleich mehrere politische Statements- mit und ohne Worte. Obwohl die eigentlich laut der Regeln garnicht vorgesehen sind. Egal, gemacht wurden sie trotzdem. Claudia Knoppke fasst zusammen…mit Worten.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

Das EU-Parlament in Straßburg

Als die Europa-Hymne „Ode an die Freude“ gespielt wurde, standen alle 751 Abgeordneten auf. Das gehört sich auch so, meinte Noch-EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani.

“Rispetto!“

Einige EU-Abgeordnete, wie die Vertreter der Brexit-Party, drehten den Musikern aber den Rücken zu. Andere protestierten, weil drei katalanischen Abgeordneten, wie dem früheren katalanischen Regionalpräsidenten Puidgemont, der Sitz verweigert worden war.

„This house needs to stand up for democracy. Needs to stand up for human rights. And this house doesn’t value the votes of the people of Catalonia.“
Wieder andere EU-Abgeordnete hatten kleine Plakate mit der Aufschrift „End Fortress Europe“ vor sich stehen. Also: Beendet die Festung Europa. Politische und andere Solidaritätsbekundungen findet die Seenotrettungsorganisation „Sea Watch“ für die festgesetzte deutsche Kapitänin Carola Rackete sehr schön, aber, meint Marie Naass.

„…gleichzeitig müssen wir aber auch wirklich betonen, dass wir eine politische Lösung brauchen und dass Solidaritätsbekundungen, gerade von politischer Seite nicht wirklich viel bringen…“

Statt immer nur nach der Verantwortung Aller in Europa zu rufen, müssten Einzelne dann eben machen. Vor allem auch die Bundesregierung, meint Ruben Neugebauer von Sea Watch.

„Bei einem Verkehrsunfall da kann man ja auch nicht sagen, ja wir warten jetzt erstmal bis noch irgendwie fünf andere Leute sich finden, die da irgendwie auch mithelfen bevor man erste Hilfe leistet, sondern da ist man denn eben auch in der Pflicht.“