#ExpeditionEU – Budapest

Was würde wohl passieren, wenn ein ungarischer Youtuber tun würde, was Rezo gerade mit der CDU, CSU, SPD und AFD in Deutschland getan hat? In seinem Video wirft Rezo vor allem der CDU vor, unser aller Leben und unsere Zukunft zu zerstören. Und das u.a. wegen der Klimapolitik, und wegen der immer größer werdenden Schere zwischen arm und reich. Bei uns suchen die so Gescholtenen jetzt das Gespräch. In Ungarn ist das mit der Meinungsfreiheit mittlerweile so eine Sache. Und der wissenschaftlichen Freiheit, und der Korruption, und der Vetternwirtschaft, und den Bürgerrechten, und dem Umgang mit Flüchtlingen, und dem Umgang mit der EU. Also, mehr als genug Gründe, für Joris Gräßlin, Tom Sundermann und Matthias Schwarzer, auf ihrer ExpeditionEU auch in Budapest in Sachen EU mal nachzufragen und nachzufassen.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

Joris Gräßlin, Tom Sundermann und Matthias Schwarzer

Getroffen haben sich Joris, Tom und Matthias mit András Inotai. Er ist ein international geschätzter Wirtschaftswissenschaftler. Und András Inotai ist ein Ungar, der das offene Wort nicht scheut.

„Ich habe jetzt keine Position mehr. Gott sei Dank. Ich hoffe, die persönliche Freiheit ist in Ungarn noch nicht gefährdet…“

Dafür aber vieles andere. András Inotai sieht eine ungute Kombination von Macht und Geld die Geschicke seiner Landes bestimmen.

„Es gibt keine einzige Regierung, nicht nur in der EU, auch außerhalb der EU kaum, wo die politische Macht und das wirtschaftliche Potential so verflochten ist, wie in Ungarn. Nicht nur im Familienkreis von Orban, die jetzt zu den größten ungarischen Unternehmen gehören. Diese Leute haben sehr viel Geld, aber sie haben überhaupt keine Ahnung.“

Und nicht nur mit Ahnungslosigkeit werde durch die Regierung unter Viktor Orban agiert. Es würden gezielte Lügen über die EU und mehr verbreitet.

„Viele Ungarn glauben, dass Brüssel schuld an der Migrationskrise ist. Dass alle Gesetze in Brüssel gemacht werden, und Ungarn muss diese Gesetze in die nationale Gesetzgebung übernehmen. Was natürlich absolut nicht wahr ist. Orban appelliert an die Bevölkerung: Sie sollen uns unterstützen, weil wir sind diejenigen, die Europa und das Christentum verteidigen. Gegen die Migranten. Das ist eine zweifache Lüge, weil es keine Migrationsgefahr gibt im Moment, und auch weil niemand nach Ungarn kommen möchte.“
Wovon András Inotai aber überzeugt ist, dass man die EU nicht so schnell aus den Ungarn rauslügen kann…
„Mehr als 70 Prozent der Ungarn wollen weiterhin in der EU bleiben.“