#ExpeditionEU – Tallin

In Deutschland war 2018 jeder zweite Internetnutzer Opfer von Cyber-Kriminalität. Das sagt eine Umfrage von Bitkom. Kriminalität im Internet war der Grund, warum unsere ExpeditionEU-Teilnehmer nach Estland geflogen sind. Denn nach einem massiven Cyberangriff hat der kleine Staat im Baltikum sich gedacht: nicht mit uns! Heute sind die Esten Vorreiter in der EU.
Wer nach Estland reist, tut das meist der wunderschönen Altstadt in der Hauptstadt Tallin wegen. Doch in Tallin gibt es mehr zu entdecken, als jahrhundertealte Kaufmannshäuser aus der Zeit der Hanse. Das haben auch Joris Gräßlin, Tom Sundermann und Matthias Schwarzer entdeckt.

Joris Gräßlin, Tom Sundermann und Matthias Schwarzer

Uku Särekanno, der Chef der Cybersicherheit sagt, der große 2007, der so ziemlich alles lahmgelegt hat, war eine Lehrstunde.
„Im Hinblick auf die operative Seite, was es ein guter Test für unser System. Auf politischer Seite war es wirklich eine Änderung der Einstellung. Denn es hat Cyberkriminalität auch in die Köpfe der Politiker gebracht. Es war nicht mehr nur Science Fiction, sondern ein ernstzunehmendes Problem, das Bürger und Behörden betreffen kann.“
Die Staatsanwältin Mairi Hainsalu sagt: Computerhygiene ist genauso wichtig wie Körperhygiene. Also, Benutzerkonten mit verschiedenen Passwörtern; Software updaten und einen Virenscanner. Und dann gilt natürlich: Nicht auf jeden Link muss geklickt werden.
„Vor ein paar Wochen hatten wir einen Angriff auf unsere Banken gegeben. Die Cyber-Kriminellen haben versucht, die Smart ID- Sicherheit zu treffen. Sie haben falsche SMS und Mails an die Bankkunden verschickt. Die haben dann einfach auf den Link geklickt und ihren PIN Code eingegeben. So konnten die Kriminellen an die Kontendaten kommen.“
In Estland kann man übrigens auch seit 2006 online wählen. Uku Särekanno glaubt aber nicht, dass es sich für Cyber-Kriminelle zur Europawahl lohnen würde, das System zu hacken. Die Gefahr für Wahlmanipulationen sieht er viel mehr in den sozialen Medien.

Diese und alle anderen bisherigen Folgen der ExpeditionEU gibt es als Podcast zum Nachhören.