Der Kampf gegen die Todesstrafe

Schwul, lesbisch, gehört erschossen. Ehebruch, dafür wird gesteinigt, bis zum Tod. Willkommen im Gruselkabinett Todesstrafe. Und wir spinnen hier jetzt nicht rum. So, und auf noch viele andere grausame Arten und Weisen werden Menschen in unserer Welt hingerichtet. Die EU versucht dem schon lange ein Ende zu setzen. Auf dem Weltkongress gegen die Todesstrafe soll heute im EU-Parlament und in ganz Brüssel ein Zeichen gegen Hinrichtungen und Folter gesetzt werden, berichtet Maximilian Mühlenweg.

© European Union , 2016 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Eric Vidal

Cecilia Malmström

Die EU lehnt die Todesstrafe und Folter in jeglicher Form ab. Doch was für uns so selbstverständlich klingt, ist selbst in manchen EU-Staaten noch nicht lange offiziell als Strafe abgeschafft. In der EU hat zuletzt Lettland die Todesstrafe aus dem Strafen-Katalog gestrichen. Das war erst 2012. Weltweit sieht ganz anders aus. 2017 sind noch knapp 1000 Menschen in 23 Ländern offiziell hingerichtet wurden. China fehlt in dieser Statistik. Denn in China sind Hinrichtungen ein Staatsgeheiminis. Amnesty International schätzt, dass es Tausende sind. Die Todesstrafe ist der Endpunkt. Davor steht sehr oft die Folter. Und auch dagegen macht sich die EU stark. Angefangen beim Verbot zum Handel mit Folterinstrumenten. Das ist auch das Anliegen der Allianz für folterfreien Handel, der sich die EU und mittlerweile viele andere Länder weltweit angeschlossen haben. Doch knapp 60 sind noch nicht genug. Auch deshalb hofft EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström, dass auf dem Weltkongress weitere Mitstreiter gewonnen werden können.

„Folter ist ein Verbrechen gegen das Völkerrecht. Es kann unter keinen Umständen gerechtfertigt werden. Systematisches Foltern ist ein Verbrechen gegen die Menschheit“

Beim Weltkongress in Brüssel kommen auch Opfer zu Wort. Menschen, die selber im Todestrakt gesessen haben. Auch Kinder dieser Menschen beschreiben ihre Torturen, ihre persönliche Folter, die sie deswegen erlitten haben. Doch auch Künstler zeigen, wie sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben, u.a. in Theaterstücken. Rund 1500 Teilnehmer aus über 115 Nationen werden erwartet. Die Hoffnung besteht also, dass sich in Zukunft noch mehr Länder gegen den Handel mit Folterinstrumenten und gegen die Todesstrafe aussprechen werden.