Gewitterwolken werden größer

Wer Europa sagt, muss global denken! So könnte man zusammenfassen, was Manfred Weber gerade in Sachen EU und Wettbewerbsrecht vorgeschlagen hat. Der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei und Spitzenkandidat für die Europawahl meint, nicht die Wirtschaft in Europa bedroht die Wirtschaft in Europa. Claudia Knoppke hat mehr.

Nicole Maier

Manfred Weber

Da kommt was auf uns zu, meint Manfred Weber. Das habe nicht zuletzt gerade auch das Weltwirtschaftsforum in Davos gezeigt.

„Wir alle haben das mitbekommen, wie die Gewitterwolken doch größer werden.“
Und deshalb.

„Ich glaube, dass sich Europa in dieser Welt, in der wir da heute leben und auch morgen noch stärker leben werden, dass sich dieses Europa besser schützen muss.“

Und in dieser Welt von heute und morgen sieht Weber auch Rot: immer wieder vor allem chinesisches Rot.

„Die Firmenübernahmen durch chinesische Investoren. Ich glaube, dass Europa kraftvolle Abwehrmechanismen braucht, wenn wir spüren und wenn wir Belege dafür haben, dass Investoren tätig sind, denen es nicht um klassisches Investment geht, sondern die industrie-politische Zielsetzungen dahinter haben.“

Und was Zielsetzungen der EU-Wettbewerbshüter innerhalb der EU angeht, sollten auch die neu ausgerichtet werden, meint Manfred Weber. Sein aktuelles Beispiel dafür ist die geplante Fusion von Siemens und Alstom, und die Pläne, gemeinsam an Schienentechnologie und Hochgeschwindigkeitszügen zu arbeiten. Da gibt es aus kartellrechtlichen Gründen noch kein grünes Licht von der EU-Kommission.

„Tatsache ist, dass wir bei diesen großen Märkten mittlerweile nicht mehr im europäischen Wettbewerb denken müssen, sondern im globalen Wettbewerb denken müssen. Und deswegen möchte ich, dass wir sicherstellen, dass in Zukunft wirkliche global Champions in Europa Fuß fassen können. Und dass wir es ermöglichen, dass diese global Champions in Europa ein Fundament haben, und damit die Welt gestalten und vielleicht sogar erobern können.“