Kultur trennt Europa nicht

12.000 Veranstaltungen, sechs Millionen erreichte Menschen in 37 Ländern. So liest sich in sachlichen Zahlen die Bilanz des Jahres des Europäischen Kulturerbes. Kulturerbe war, und ist noch ein bisschen, das Motto des Jahres 2018. Mit dem 31. Dezember soll aber noch nicht Schluss sein, berichtet Claudia Knoppke.

Kultur ist, was uns ausmacht, und doch sind wir oft blind dafür, weiß auch Österreichs Kultur- und EU-Minister Gernot Blümel.

„Oft ist das, was direkt vor unserer Haustür liegt, etwas Selbstverständliches, wenn wir in andere Städte fahren, wenn wir touristisch unterwegs sind, dann konsumieren wir Kulturerbe wesentlich intensiver.“

Auch dazu sollte das Kulturerbe Jahr dienen, uns wieder zu sensibilisieren.
„Es ist jedenfalls ein Schatz, und wir alle sind die Erben.“

Schatz auf jeden Fall, erfolgreiches Kulturerbe-Jahr Ja, aber hat die Vorsitzende des Kulturausschusses im EU-Parlament Petra Kammerevert gemeint.

„Die Europäische Dimension blieb dann doch eher rudimentär. Die Mehrzahl der Initiativen und Projekte blieb dann doch ein bisschen zu sehr auf das Nationale beschränkt.“

Und gerade für das europäische in unserer Kultur würde Petra Kammerevert gerne mehr Werbung machen. Anknüpfend an das bekannte Motto: In Vielfalt vereint.

„Und Kultur ist in Europa sicher das, was uns unterscheidet, aber nicht was uns trennt.“

Damit das auch nach dem Ende des offiziellen Kulturerbe Jahres Wirkung zeigen kann, fordert Petra Kammerevert.
„…das kulturelle Bildung integraler Bestandteile unsere Bildungssysteme sein muss.“

Kultur müsse auch barrierefrei sein. Nicht elitär. Gernot Blümel meint: Da haben wir doch was. Die Richtlinie für audiovisuelle Medien, die Netflix und Co. zu mehr europäischen Inhalten verpflichtet.

„Den Menschen in Europa europäische Kultur auf eine populäre Art und Weise in ihre Wohnzimmer bringen und vor Augen führen.“

Dann schaun wa mal…