Ist das Klima schuld am schlechten Klima in Frankreich? Dort sind die Menschen seit Wochen lautstark auf der Straße, zuerst ja, um u.a. gegen geplante Steuererhöhungen bei Benzin und Diesel zu protestieren. Das Geld wollte die Regierung Macron auch nutzen, um die Energiewende weiter zu bringen. Diese Pläne sind Macron vorerst um die Ohren geflogen. Der CDU-Europaabgeordnete (umweltpolitischer Sprecher EVP) Peter Liese meint, wenn uns nicht das Klima um die Ohren fliegen soll, müssen wir alle einen Beitrag leisten.
Claudia Knoppke, was genau meint er damit?
Peter Liese sieht in den Protesten in Paris auch eine gewisse Scheinheiligkeit.
„Ich finde es schwierig, wenn wir immer höhere Klimaziele postulieren, und auch in Umfragen sagen die Menschen, es kann garnicht ambitioniert genug sein. Wenn es dann konkret wird, meint jeder, der andere muss was tun.“
Peter Liese weiß aber auch, die Welt zu retten, hat einen Preis.
„Also, ich appelliere an die Menschen, nicht nur hohe Ziele zu verlangen, sondern dann auch zu überlegen, wer kann etwas tun, und das ist nicht immer nur der andere, man muss auch selber einen Beitrag leisten. Aber ich appelliere auch an die Politiker, wenn sie Ziele formulieren, auch zu überlegen, wie können wir das auch so umsetzen, dass jeder mitkommt, und nicht nur die, die sich das leisten können, sondern auch Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben.“
Frankreichs Regierung hat ihre Konsequenzen aus den Protesten gezogen und die Pläne zur Steuererhöhung erstmal eingefroren. Zu spät, meinen die Gelbwesten. Neue Proteste sind schon angekündigt, gegen Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne und zu hohe Steuern.
Ich könnte mir vorstellen, dass es Emmanuel Macron vielleicht mittlerweile ja schon fast einfacher vorkommt, das Weltklima zu retten.