Plastikartikel sollen verschwinden

Wir haben die Schnauze voll! Diese Plakate sehen wir zur Zeit überall. Ein Delphin mit der Schnauze voller Plastikmüll. Doch, ob auch die Politik und die Kunststoff-Lobby die Schnauze voll genug haben, muss sich jetzt noch zeigen. Der Umweltausschuss im EU-Parlament will morgen über das vorgeschlagene Verbot von 10 Artikeln aus Einwegplastik bis 2021 entscheiden. Die EU-Kommission hatte das im Früh-Sommer vorgeschlagen. Claudia Knoppke fasst nochmal zusammen.

Nahaufnahme einer grünen Plastikflasche mit blauem Himmel im Hintergrund.

Wattestäbchen aus Plastik sollen zum Beispiel in der EU vom Markt verschwinden, denn es gibt umweltfreundlichere Alternativen aus Papier. Geschirr aus Plastik, Trinkhalme und Luftballonhalter aus Plastik sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission auch aus unserem Alltag verschwinden.

„Luftballons werden wir nicht verbieten. Aber Halter aus Plastik. Es gibt Ballon-Halter aus anderem Material“

Das Ziel ist, besseren Kunststoff zu produzieren, der im Recycling-Kreislauf immer wieder zu neuen Produkten, statt zu riesigen Plastik-Müllinseln in unseren Meeren wird. Der SPD-EU-Abgeordnete Jo Leinen hatte nach der Vorstellung der neuen Plastik-Richtlinie im Interview mit Euranet-Plus gesagt.

„Also die Bürgerkammer in der EU, was das EU-Parlament ist, hat seit Jahr und Tag eine Plastikstrategie gefordert. Ich sehe als Mitglied des Umweltausschusses, wie oft wir darüber diskutiert haben. Wir sind froh, dass jetzt die zweite Stufe der Plastikstrategie Realität wird und ganz konkrete Maßnahmen auch vorgeschlagen werden und nicht nur bedrucktes Papier.“

Der Deutsche Naturschutzbund NABU hat einen Appell an die EU gerichtet. Er fordert EU-Parlamentarier und Umweltministerien dazu auf, sich für anspruchsvolle Regeln mit der Richtlinie einzusetzen, um einen Einstieg in den Ausstieg der steigenden Plastikverschmutzung zu ermöglichen. Der NABU verweist aber auch auf die vielen Einwände der Industrie, angefangen bei den Befürchtungen, wie teuer es doch alles werden könnte. Vor allem wenn die Hersteller sich an den Aufräumkosten beteiligen sollten.