Kommission blickt nach Dänemark

Wenn beim Waschen was schmutzig wird, geht es meistens um Geld. „Schmutziges Geld“ kann man offensichtlich nicht reinwaschen. Das muss zur Zeit auch die Danske Bank erfahren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das größte Kreditinstitut Dänemarks, weil in einer estnischen Filiale Geld im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro gewaschen worden sein soll. Auch die EU-Kommission will sich das mal genauer angucken, berichtet Claudia Knoppke.

Nahaufnahme verschiedener Euro-Gelscheine und -Münzen.

„Es ist schockierend. Der Umfang des Skandals ist schockierend. Und es ist genau das, was wir mit allen Instrumenten bekämpfen müssen, die wir zur Verfügung haben.“

Sagt die zuständige EU-Kommissarin Vera Jourová. Sie will sich am 2. Oktober mit dem dänischen und dem estnischen Finanzmister treffen, um zu klären, ob da wer von oben nicht aufgepasst hat. Es geht um die Jahre 2007 bis 2015. Ein interner Bericht der Bank sagt: In der Zeit soll die estnische Filiale etwa 10.000 Kunden aus dem Ausland gehabt haben, die rund 200 Milliarden Euro bewegt hätten. Und nicht nur einfach Geld, sondern dubioses Geld. Aus Russland u.a.
EU-Kommissarin Vera Jourová will auch wissen, ob die Bankenaufsicht irgendwie sehbehindert war.

„Nach den Gesprächen mit den Ministern, werde ich mich auch mit Vertretern der EU Bankenaufsicht unterhalten. Denn falls wir herausfinden, dass es ein Fall von mangelnder Aufsicht war, müssen wir auch da reagieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich die EU-Bankenaufsicht bitte, die Gründe zu erforschen.“

Ein Whistleblower aus Estland soll das Ganze übrigens ins Rollen gebracht haben.