Was verbinden Sie eigentlich mit der EU? Diese Frage wurde der Bundeskanzlerin beim EU-Bürgerdialog gestellt. Der hat gerade in Jena stattgefunden. Dort haben Bürger mit Angela Merkel über die EU und die Frage: Was wollen Sie in Zukunft von der EU? diskutiert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, copyright: Audovisual Service of the European Commission, 2015. Claudia Knoppke, du hast zugehört, was findet die Bundeskanzlerin denn ganz privat gut an der EU?
Ich wage mal zu behaupten, das was die meisten gut finden.
„…dass ich doch auf viele Reisen keinen Pass mitnehmen muss, sondern, dass man einfach hin und her fahren kann.“
Also, auch die Bundeskanzlerin ist ein ganz normaler Mensch. Denn die Reisefreiheit im Schengenraum ist für ganz viele Deutsche das Gute an der EU.
Ja, und apropos Mehrheit, die meisten sehen ja in der EU auch immer noch das Bürokratie-Monster, das alles gleich machen will. Was denkt die Kanzlerin dazu?
Auch darin sieht Angela Merkel viel Gutes. Also, nicht im Regulierungswahn, aber in einheitlichen verlässlichen Standards und Regeln. Oder auch, dass man in der EU überall zum Arzt kann, wenn es sein muss.
„Wir merken jetzt bei den Gesprächen mit GB, was wir alles wieder neu regeln müssen, wenn ein Land nicht mehr in der EU ist. Dann ist eben nicht mehr sicher, dass ich als Tourist vielleicht medizinisch behandelt werden kann. Das muss alles wieder neu ausgehandelt werden. Also ich verbinde damit auch ein gewisses Sicherheitsgefühl in ganz Europa. Dass man weiß, du bist jetzt hier nicht auf völlig unbekanntem Terrain, sondern da ist schon vieles gemeinsam abgesprochen.“
Was haben denn die Leute bei der Diskussion in Jena gesagt?
Erstaunlich viele wünschen sich eigentlich mehr EU. In den Fragen wurde immer wieder ganz klar: Warum regelt die EU das denn eigentlich nicht? Natürlich auch beim Thema Migration und vor allem Integration. Die Antwort ist: Da macht noch jeder sein eigenes Ding. Weil Bildung und auch Integrationsprogramme Sache der Nationalstaaten sind.
„Ich habe jetzt z.Bsp. mit Macron, dem französischen Präsidenten abgesprochen, und auch mit meinem niederländischen Kollegen, dass wir uns mal über pest practice, also wer macht die besten Erfahrungen womit, austauschen, weil wir da zwischen den Ländern überhaupt noch nicht viel tun.“
Also, ein bisschen mehr EU geht scheint‘s noch