Bewusstsein für gefährliche Stoffe schaffen

Die Mehlnase des Bäckers, die Staublunge des Kumpels , der kaputte Rücken des Bauarbeiters, oder die schlimme Hauterkrankung der Friseurin – alles Berufskrankheiten. Doch Arbeit macht nicht nur viele krank, sie kann auch tödlich sein. In der EU sterben jährlich nach Schätzungen etwa 80.000 Menschen, weil sie am Arbeitsplatz krebserregenden Stoffen ausgesetzt waren. Das muss sich ändern, meint die EU-Kommission und hat die Kampagne „Gefährliche Stoffe und gesunde Arbeitsplätze“ gestartet. Claudia Knoppke stellt sie vor.

Nahaufnahme eines hellen Brotes auf einem Holzteller, vor dem Brot liegt ein Messer mit Holzgriff.

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz kurz – OSHA will mit der Kampagne vor allem auch Bewusstsein schaffen. Denn teils sind die Risiken im Beruf nicht bekannt. Auch vermeintlich harmlose, oder nicht als explizit gefährlich gekennzeichnete Stoffe, können bei Dauerverwendung zu gesundheitlichen Problemen führen, wie eben Mehl in Bäckereien. Am häufigsten sind Arbeitnehmer Stoffen ausgesetzt, die als krebserregend eingestuft sind. Das wollen wir ändern, sagt die Direktorin der OSHA, Christa Sedlatschek.

„Die Kampagne wird das nicht nur durch ein besseres Verständnis des Risikos gefährlicher Stoffe am Arbeitsplatz tun, sondern auch dadurch, Instrumente und Anleitungen bereit zu stellen, die dazu beitragen können, diese Risiken den Arbeitgebern und anderen Verantwortlichen auf entsprechende Weise zu vermitteln und um sicherzustellen, dass Arbeitsplätze sicher und gesund sind.“

Anders als allgemeinhin angenommen, ist die Verwendung gefährlicher Stoffe in der EU nicht rückläufig. Um das Risiko-Bewusstsein zu stärken, setzt die Kampagne auf leicht verständliche Infomaterialien. Außerdem gibt es eine Online-Datenbank mit über 700 Beispielen zu dem Thema. Damit sind wir aber noch nicht fertig, meint EU- Sozialkommissarin Marianne Thyssen.

Wir aktualisieren und modernisieren eine Reihe anderer Richtlinien, beispielsweise zu Arbeitsplatzanforderungen und persönlicher Schutzausrüstung. Und wir zählen auf den Dialog mit den nationalen Behörden und mit den Sozialpartnern, um die Dinge voranzubringen.“