(Warum) Wie EU?

Die Frage, nach dem Warum EU wurde in dieser Woche nicht so oft gestellt. Vielmehr war es das immer wiederkehrende Frage: Wie EU?
Ganz grundsätzlich hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude mal eins festgestellt:

„Vergessen wir nicht, dass Europa nicht nur deutsch-französisch ist. Wir sind 28, morgen 27. Damit der Motor funktioniert, braucht es auch den Beitrag anderer. Wir sind 27, nicht nur Franzosen oder Deutsche.“

Ausschnitt mit drei Sternen aus der EU-Flagge.

Dass wäre also geklärt.

Was noch nicht geklärt ist, ist, wie der Motor wieder anspringen soll. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat ja in seiner Rede im Europaparlament in Straßburg nichts weniger als die Wiedergurt Europas gefordert. Und für die Wiederbelebungsmaßnahmen setzt er in seinem Team ganz unbedingt auf Dr. Angela Merkel. Die hat nach dem Treffen mit ihrem französischen Kollegen gesagt.

„Ich glaube wir bringen zum Teil andere Aspekte ein, aber ich glaube, dass die Summe unserer Vorschläge zum zu einem guten Ergebnis kommen kann.“

Das soll am 19. Juni vorgestellt werden. Wenn es in der Koalition nicht zu sehr im Getriebe knirscht.
Der Grünenchef Robert Habeck hat in dieser Woche beklagt, dass Europa in der GroKo scheinbar irgendwie in Vergessenheit geraten ist.

„Mit dem Weggang von Martin Schulz, oder dem Abgang von Martin Schulz, ist offensichtlich auch vergessen worden, was im Koalitionsvertrag steht. Und der letzte Europäer der GroKo hat das Boot verlassen.“

Alle in einem Boot sitzen dagegen die Europäer wenn es darum geht, wie die EU mit der Lage in Syrien umgehen soll. Politisch, diplomatisch und nicht militärisch. Vor allem aber mit den passenden Worten auf Russisch. Denn ohne die Syrische Schutzmacht Russland geht es nicht. Und was die angeht, meinte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass auch Russland aus diesem Morast raus will. Und das wir als EU wirklich auf die Zähne beißen sollen, und versuchen wieder in ein normales vernünftiges Verhältnis mit den Russen zu kommen.“

Und wenn wir auf was beißen, wo Bio drauf steht, dann soll auch Bio drin sein. Die EU will mit neuen Regeln für den Öko-Landbau den Etikettenschwindel bei Bio-Lebensmitteln weiter eindämmen. Das EU-Parlament hat für strengere Kontrollen gestimmt. Die sollen künftig auch die Lieferkette abdecken, und importierte Biolebensmittel müssen den EU-Standards entsprechen. Sogar den Tieren soll es, ein bisschen zumindest, besser gehen.