Impf-Rate in der EU sinkt

Impfung ja oder nein ist für viele Menschen eine Grundsatzfrage. Ganz besonders auch für Eltern von kleinen Kindern. Laut EU geht die Impf-Rate seit Jahren kontinuierlich zurück. Und das sei nicht gut, so die Meinung. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO heißt es dagegen: Hmmm, es liegt nicht unbedingt an der Impf-Müdigkeit der Menschen, dass weniger geimpft wird.

Claudia Knoppke, wer sagt was genau?

Impfung: der Bildausschnitt zeigt einen Mediziner, der einem Patienten eine Spritze in den Oberarm verabreicht.

Die Mitglieder im Gesundheitsausschuss des EU-Parlaments sind sich mehrheitlich einig, dass falsche oder unvollständige Informationen mit dazu geführt haben, dass weniger geimpft wird. Sie wollen deshalb vor allem mit Aufklärung und Transparenz die Impf-Rate wieder steigern. Ausschuss-Mitglied Renate Sommer sagt auch, nicht zu impfen kann tödlich sein. Denn seit 2016 sind mindestens 50 Menschen an den Masern gestorben.

“Das Problem ist, dass die Impfungen in den vergangen Jahrzehnten so erfolgreich waren, dass offensichtlich viele einfach vergessen haben, dass wir nur dank der Impfungen die meisten schlimmen Infektionskrankheiten losgeworden sind. Und wir müssen sie daran erinnern, dass Impfungen immer noch notwendig sind.”

Und was sagt die Weltgesundheitsorganisation-WHO?

Robb Butler ist für Impfprogramme bei der WHO zuständig. Er sagt ja, die Impf-Rate ist gesunken, auch weil die Menschen impfmüde sind, aber das ist nicht der einzige Grund, warum Infektionskrankheiten wieder eine Chance haben.

„Wir haben in einigen Ländern Probleme mit Lieferungen. In anderen Ländern haben wir Probleme mit Engpässen. Einige Länder haben sehr spät mit der Einführung von Impfstoffen begonnen, und wir stellen fest, dass jetzt in allen nicht geimpften Populationen durch Impfung vermeidbare Krankheiten auftreten. “

Einig sind sich die Abgeordneten und die WHO, Politik, Aufklärung, Forschung und Geld sind gefragt. Denn auch in der EU gibt es arme und reiche Länder. Um alle auf einen Level zu bringen, müssen die ärmeren unterstützt werden.

Die Impf-Rate in der EU sinkt. EU-Abgeordnete fordern deshalb einen Aktionsplan, damit wieder mehr Menschen geimpft und Infektionskrankheiten wie u.a. die Masern im Zaum gehalten werden.