EU will im Gasstreit vermitteln

Der russische Energieriese Gazprom hat der Ukraine zum 1. März den Gashahn zugedreht. Die EU-Kommission will versuchen, in dem Streit zu vermitteln. Der Gasfluss nach Europa soll laut Kommission nicht betroffen sein. Claudia Knoppke aus der Euranet Plus-Redaktion mit Einzelheiten.

Gazprom und das ukrainische Unternehmen Naftogaz liegen schon lange im Clinch um Vertragsdetails. Dabei geht es vor allem um Fragen zu Gaslieferungen und Gastransit. Dann hat gerade ein Schiedsgericht in Stockholm entscheiden, dass Gazprom eine Strafe von 4,6 Milliarden Dollar zahlen soll. Damit ist der Streit nicht beendet. Jetzt sagt Gazprom: wir liefern erstmal gar nicht. Und die EU-Kommission sagt: Wir gucken mal, was da los ist. Die ukrainischen Behörden haben uns über eine mögliche Notfallsituation informiert.

„Wir nehmen diese Sorgen ernst und sind bereit, mit den ukrainischen und russischen Behörden zusammenzuarbeiten.“

Energie-Kommissar Maros Sefcovic sei im Kontakt mit den zuständigen Ministern beider Länder, sagte Kommissionssprecherin Anna-Kaisa Itkonen, und es gebe aktuell keinen Grund zur Sorge, dass auch die EU von dem Gasstreit betroffen werden könne.

„Nach den uns vorliegenden Informationen ist der Gasfluss in die EU normal und stabil, aber wir beobachten die Situation natürlich sehr genau. Was ich ergänzend sagen kann ist, dass der Lagerbestand in der Ukraine leicht unter 10 Milliarden Kubikmeter liegt, was sehr gut für diese Jahreszeit ist.“

In der Ukraine zeigt es dagegen durchaus Wirkung. Die Führung in Kiew hat übers Wochenende bis Mittwoch Kindergärten, Schulen und Hochschulen geschlossen. Die Situation mit den Gaslieferungen ist schwierig, aber unter Kontrolle, hieß es vom ukrainischen Energieminister.