Die Richtung stimmt

Die Richtung passt! So sind die Reaktionen von Umweltverbänden, aber auch von den Kunststofferzeugern in Europa. Die EU-Kommission hat in ihrem Strategievorschlag zum besseren Umgang mit Plastik vor allem vorgeschlagen, möglichst schnell zu einer 100prozentigen Wiederverwertung zu kommen Wir sind dabei, heißt es u.a. vom Verband „Plastics Europe“. Euranet Plus hat mit dem Geschäftsführer gesprochen. Holger Winkelmann berichtet:

Nahaufnahme einer grünen Plastikflasche mit blauem Himmel im Hintergrund.

Karl-Heinz Foerster, vom europäischen Verband der Kunststofferzeuger, Plastics Europe, ist eindeutig für Wertschöpfen, statt wegwerfen.

„Die acht Millionen Tonnen Kunststoff, die wir jedes Jahr in Europa deponieren, und damit endgültig dann weggeworfen haben, das ist natürlich kein effizienter Ansatz, um dann auch wirtschaftlich davon zu profitieren.“
Doch um sinnvoll und wirtschaftlich zu recyceln, braucht es eine einheitliche Vorgehensweise, sagt Foerster.
„In Benelux, oder im deutschsprachigen Raum werden kaum Kunststoffe verschwendet, aber in anderen Teilen Europas ist es ein Riesenproblem, und da wird eben sehr viel verschwendet.“

Sowohl für die Kommission als auch für die Verbände ist ein gutes Sammelsystem von entscheidender Bedeutung. Die Kommission hat u.a. vorgeschlagen, in Häfen Sammelstellen einzurichten, damit im Seeverkehr der Plastikmüll nicht im Meer, sondern im nächsten Hafen in der Tonne landet. Zu Land muss es ein Deponieverbot von Kunststoffen geben, sagt Foerster. Und ein Abfallmanagement.

„Das heißt, dass wir eben die Abfallströme vernünftig einsammeln, und dazu dient dann eben das Deponieverbot.“

Einheitlichkeit ist aber auch bei der Zusammensetzung der Kunststoffe gefragt. Denn Plastik ist nicht gleich Plastik und lässt sich dementsprechend auch nicht in einem Rutsch pauschal wiederverwerten. Deshalb sei jetzt die Aufgabe der Verbände:

„…mit den Konsumgüterherstellern völlig neu zu denken, wie müssen die Verpackungen designt sein, damit am Ende dann auch mehr recycelt werden kann, und ganz wichtig natürlich auch, dass dann auch die Qualität des Recyclats dazu geeignet ist, das dann wieder in neue Produkte zu verwerten.“

Ein Ziel der Kommission ist, bis 2030 alle Kunststoff-Verpackungen zu 100 Prozent wiederzuverwerten.