Was haben Reinigungsmittel, Kräutermischungen und Badesalze gemeinsam? Sie alle werden auch als Drogen genutzt- den sogenannten legal highs. Und der Erfindungsreichtum in Sachen neue Drogen kennt keine Grenzen. Gesetzliche Grenzen will die EU künftig schneller ziehen. Neue psychoaktive Drogen sind am Anfang meist legal und sehr leicht mit einem Klick im Internet zu bestellen. Bis die Behörden sie geprüft und als gefährlich eingestuft haben. Dieser Prüfprozess soll drastisch verkürzt werden. Claudia Knoppke berichtet.
682 neue psychoaktive Substanzen sind 2016 durch die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht offiziell als gefährlich und gesundheitsschädlich erfasst worden. Der polnische Abgeordnete Michal Boni hat im EU-Parlament für die Verordnung Bericht erstattet. Alleine in Polen seien in diesem Jahr zwischen Januar und August 3000 Menschen durch neue psychoaktive Substanzen- kurz NPS, vergiftet worden.
„2016 und 2017 sind in der EU 254 Personen gestorben, nachdem sie neue psychoaktive Substanzen konsumiert hatten. Es ist unsere politische und moralische Verpflichtung, zu handeln. Zusammen, alle Mitgliedstaaten, lokale Behörden und NGO’s und das schnell, um die Gesundheit unserer Bürger, insbesondere der jüngeren Generation, zu schützen.
Ein Frühwarnsystem und vor allem ein schnellerer und besserer Informationsaustausch unter den Mitgliedstaaten, soll helfen. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht soll dabei die Fäden zusammenführen. Auch Europol soll eine wichtigere Rolle im Frühwarnsystem und bei der Risikobewertung spielen. Denn, wie bei allen illegalen Dingen, ruft das auch kriminelle Organisationen auf den Plan. Im EU-Parlament war die mehrheitliche Meinung: Unser Ziel ist es, ihre Verfügbarkeit auf dem Markt zu senken und sicherzustellen, dass Hersteller und Händler strafrechtlich verfolgt werden können.