#metoo – #notme

#metoo – nach dem Bekanntwerden des Skandals um den US-Filmproduzenten Harvey Weinstein geht die social media Kampagne im Netz steil- Und sie bewirkt noch viel mehr. Denn immer mehr Frauen melden sich jetzt weltweit zu Wort und berichten von eigenen sexuellen Übergriffen die ihnen widerfahren sind. Das Thema wurde jetzt auch im EU-Parlament in Straßburg diskutiert. Holger Winkelmann hat zugehört.

Eines schon mal vorweg. Männerstimmen hörte man in der Debatte so gut wie gar nicht. Eine der vielen Frauenstimmen kam von der österreichischen Abgeordneten Angelika Mlinar. Die machte am Anfang ihrer Statements erstmal klar:

„Dennoch hat es mich überrascht, dass dieses Faktum von der Öffentlichkeit als etwas neues und überraschendes wahrgenommen wurde. Plötzlich sind alle schockiert und beklagen Verhaltensweisen, die schon immer existiert und das Leben vieler Frauen beeinträchtigt haben.“

Das die Diskussion jetzt so stark aufkommt und auf allen Kanälen über das Thema gesprochen wird ist für sie und alle anderen die sich in der Debatte zu Wort gemeldet haben längst überfällig. Aber:

„Social-Media Kampagnen alleine sind nicht genug. Was sich verändern muss, ist unser Umgang mit Macht und
schließlich das Machtgefüge selbst. Und das Bewusstsein, Bewusstsein, das sexuelle Übergriffe ein Ausdruck einer Machtposition sind.“

Und dieses Bewusstsein scheint auch nicht bei jedem Mann im Europaparlament und in den europäischen Institutionen da zu sein. Glaubt man der „Sunday Times, dann haben männliche EU- Abgeordnete Frauen auf verschiedenste Arten sexuell bedrängt oder begrapscht. In einem Fall habe ein Parlamentarier vor einer jungen Assistentin masturbiert, schreibt das Blatt. Der Zeitung zufolge sind unter den Beschuldigten mindestens zwei deutsche Abgeordnete. Einer von ihnen wird sogar als „führend“ bezeichnet. Die Diskussion und die Suche nach Lösungen fängt gerade erst an. Angelika Mlinar wünscht sich unter anderem EIN klares Ergebnis.

„Wir müssen von einem #metoo zu einem #notme kommen. Danke.“