Erster Wahlkampftag für Martin Schulz

Vom Buchhändler zum Bundeskanzler? Schafft der Ex-Präsident des Europaparlaments genau das in Deutschland? Martin Schulz ist SPD-Kanzlerkandidat und hat ab jetzt definitiv viel zu tun.

Bild des Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, vor EU-Flaggen.European Union 2014 - European Parliament

Der ehemalige Alkoholiker, Buchhändler, Bürgermeister, Fußballer und EU-Parlamentspräsident scheint für die SPD der Stern am Himmel zu sein. Zumindest klingt es so, wenn SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann von dem neuen Kanzlerkandidaten Martin Schulz spricht: „Er ist ein Kandidat mit einer großen, persönlichen Glaubwürdigkeit. Er ist jemand, der den Menschen das Gefühl vermittelt, dass er ihre Probleme kennt und dass er auch ihre Sprache versteht.“

Und da lagen die SPD-Verantwortlichen wohl gar nicht so falsch. Auch auf der Straße klingt das ganz versöhnlich: „Martin Schulz ist ein fantastischer Kandidat, weil ich glaube, dass wir heutzutage jemanden brauchen, der das ganze europäische Projekt vertritt“, heißt es zum Beispiel bei unserer Umfrage, oder auch „Super finde ich das!“ und „Ich mag den und ich finde den besser als den Gabriel.“

Nicht nur besser als Gabriel, vor allen Dingen besser als Angela Merkel – das ist das klare Ziel der SPD. Und Europa bleibt sein Thema: Deutschland müsse in die Europäische Union demnach stärken, so Kanzlerkandidat Schulz: „Denn in der Zeit der auseinanderdriftenden Gesellschaften, erleben wir auch, dass die Staaten auseinander driften. Mehr denn je ist deshalb der Zusammenhalt in Europa und durch Europa eine enge Kooperation in der Welt.“
Schulz wollte Europa vor seiner Wahl zum Parlamentspräsidenten ein Gesicht geben. Jetzt muss er der SPD ein neues Gesicht geben. Ob das gelingt, sehen wir spätestens am 24.September zur Bundestagswahl.