Vegetarisch: Alles Definitionssache

Tierische Produkte haben in veganen Lebensmitteln nix zu suchen. Ist ja klar. Jetzt glauben Sie aber nicht, dass es das nicht gibt. Denn was vegan ist, ist so gesetzlich nicht festgelegt. Deshalb ist schon seit längerem die EU-Kommission am Zug. Und genau da hakt es noch, berichtet Holger Winkelmann…

Nahaufnahme von einem Stück Kasseler mit Messer auf einem Holzbrett.

Vegetarische Bratwürste, ein veganes Schnitzel – oder doch lieber ein veganer Rollbraten. Sie merken schon: Nicht überall, wo „vegan“ draufsteht, ist auch ausschließlich Veganes drin. Das Problem sind die sogenannten Verarbeitungshilfsstoffe, erklärt Till Strecker vom Vegetarier Bund.

„Da, wo im Produktionsprozess ein tierisches Produkt verwendet wurde, zum Beispiel Gelatine für Wein oder Fruchtsäfte, das Produkt kann nicht vegan sein. Das ist auch eigentlich unumstritten.“

Und eigentlich hat man sich bereits zwischen dem VEBU, den Bundesländen und der Lebensmittelindustrie geeinigt. Jetzt fehlt nur noch eine – und das ist die EU Kommission.

„Das würde ja stattfinden auf der Grundlage der Lebensmittelinformationsverordnung. Das ist quasi das EU Gesetz, was die Kennzeichnung von Lebensmitteln regelt. Und da ist ja schon vorgesehen, dass die EU-Kommission irgendwann mal mit einer Definition kommen muss. Das machen die seit fünf Jahren irgendwie nicht. Und das ist unser Hauptthema, dass wir gerade sagen, dass wir die Kommission zur Arbeit kriegen wollen in dieser Beziehung.“

Hier hofft der VEBU jetzt auf Tempo. Ob es was bringt, wird sich zeigen. Wichtig für die Verbraucher wäre es wohl. Immerhin wurde im vergangenen Jahr mit vegetarischen und veganen Fleischalternativen ein Umsatz von 150 Millionen Euro gemacht.