Europa blickt nach Berlin

Europa blickt auf Berlin und trauert mit den Deutschen um die Opfer des Anschlags. Und es macht sich auch Verunsicherung breit. Wer ist als nächster dran?
Claudia Knoppke hat mit Kollegen des europäischen Radionetzwerks gesprochen.

Die Fahnen vor der EU-Kommission wehen auf HalbmastEC - Audiovisual Service /Photo: Creemers Lieven

Die Fahnen vor der EU-Kommission wehen auf Halbmast


„Ich weiß, dass es besonders schwer zu ertragen wäre, wenn sich bestätigen würde, dass ein Mensch diese Tat begangen hat, der in Deutschland um Schutz und Asyl gebeten hat.“

Und daran, was Bundeskanzlerin Merkel heute gesagt hat, schließt sich auch die Reaktion des Kollegen Gigi Donelli aus Italien an. Denn in Italien fragt man sich laut Giggi: Wann sind wir dran? In Italien, dem Land, in dem viele Flüchtlinge ankommen und durchreisen.

Aus Polen kommen Worte des Beileids und der Verbundenheit durch die Ministerpräsidentin Beata Szydlo. Aber auch Polen trauert um den LKW-Fahrer, sagte uns Euranet Plus–Kollege Joachim Ciecierski:

„Nach den tragischen Ereignissen in Berlin fühlen sich die polnischen LKW-Fahrer bedroht, sie fühlen sich verunsichert. Er war ein sehr guter Fahrer, er hat eine Frau und ein siebzehnjähriges Kind, das sagte der Besitzer des LKW-Unternehmens.“

Der Anschlag von Berlin ist auch das beherrschende Thema bei den Kollegen in Kroatien, Bulgarien, Estland und Lettland. Aber dort fragt man sich auch: Was passiert jetzt zwischen der Türkei und Russland, nach dem Attentat auf den russischen Botschafter in Ankara von gestern Abend.
In Brüssel gab es heute bei verschiedenen offiziellen EU-Veranstaltungen Schweigeminuten. Kommissionsvize-Präsident Frans Timmermans sagte heute zum Auftakt einer Veranstaltung.

„Wieder zeigen die Ereignisse von gestern Abend, in welchem Ausmaß die Menschheit Solidarität und Brüderlichkeit dringend braucht.“