Solidaritätskorps gestartet

Junge Leute können sich heute für das neue Solidaritätskorps der Europäischen Union melden, um Hilfe in Notlagen zu leisten. Die EU-Kommission stellte das Projekt in Brüssel vor und gab auch gleich die Registrierung frei. Erste Projekte werden aber wohl erst in einigen Monaten starten. Die EU-Kommission hofft auf 100 000 Teilnehmer bis 2020.

Ausschnitt mit drei Sternen aus der EU-Flagge.

Im Solidaritätskorps können sich Europäer zwischen 18 und 30 Jahren für zwei bis zwölf Monate engagieren. Es arbeitet mit Hilfsorganisationen, Kommunen und Unternehmen vor Ort zusammen, die die Teilnehmer letztlich einsetzen. Gedacht ist zum Beispiel an Hilfe nach Unglücken wie den Erdbeben kürzlich in Italien oder auch in längerfristigen Projekten, etwa für Flüchtlinge. Die Teilnehmer bekommen eine Aufwandsentschädigung oder auch Lohn von Unternehmen.

Strafen gegen Großbanken

Die drei Großbanken Crédit Agricole, HSBC und JPMorgan Chase sollen wegen Zinsmanipulationen insgesamt 485 Millionen Euro Strafe an die EU-Kommission zahlen. Dies teilte EU-Wettbewerbskommisssarin Margrethe Vestager in Brüssel mit. Mehr dazu hat Dirk Sluyter

„Für die EU-Kommission ist es der Abschluss jahrelanger Ermittlungen zum sogenannten Euribor-Skandal, in den auch die Deutsche Bank verwickelt war. Deutschlands größte Bank und andere Banken hatten den Fall für sich 2013 mit einem Vergleich mit der EU-Kommission abgeschlossen. Auf die Deutsche Bank entfiel damals eine Strafe von insgesamt 725 Millionen Euro. In den Jahren 2005 bis 2008 hatten sich nach Erkenntnissen der EU-Kommission insgesamt sieben Banken über die gewünschte Höhe des Referenzzinssatzes zum gegenseitigen Leihen von Geld abgestimmt. Der Zinssatz wird auf Grundlage von Bankangaben täglich neu von einer Berechnungsstelle festgesetzt. Nach Erkenntnissen der Kommission sprachen sich jedoch Händler der sieben Banken in Chatrooms im Internet ab, um den Zinssatz zu ihren Gunsten zu verfälschen und damit möglichst hohe Profite einzustreichen.

Jeder Vierte raucht

Jeder Vierte in der Europäischen Union raucht. Den höchsten Raucheranteil gibt es in Bulgarien (34,7 Prozent), Griechenland (32,6 Prozent) und Österreich (30,0 Prozent), wie die EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg heute meldet. In Schweden, Großbritannien und Finnland greift hingegen weniger als jeder Fünfte gelegentlich zur Zigarette oder zu anderen Tabakerzeugnissen. Deutschland liegt mit einem Raucheranteil von 21,7 Prozent europaweit im unteren Drittel. In allen 28 EU-Staaten rauchen Männer eher als Frauen. Mehr als jeder Fünfte (21,6 Prozent) ist im europaweiten Schnitt täglich Tabakrauch in Innenräumen ausgesetzt. Die relativ betrachtet meisten Passivraucher gibt es in Griechenland (64,2 Prozent), die wenigsten in Schweden (5,9 Prozent) Eurostat stützt sich auf Daten aus dem Jahr 2014. Die Statistiker verlassen sich dabei auf Angaben der befragten Personen selbst. Berücksichtigt sind Menschen ab 15 Jahren, die in Privathaushalten leben. Dabei ging es um klassische Tabakprodukte, nicht um
elektronische Zigaretten.