Daten werden Geld

Wer die Daten hat, der hat die Macht. Dieser Satz wird in unserer digitalen Welt wohl immer richtiger. Denn alle wollen sie haben, und viele bekommen sie auch. WhatsApp und Facebook sind da nur zwei der größten Namen, an deren Daten – Abzapf – Tropf wir hängen. Die EU-Kommission will jetzt die Rechte der Verbraucher in diesem Punkt deutlich stärken.

Mehrere Euro-Scheine liegen auf einem Blatt mit einer Kalkulation.


Holger Winkelmann, wie soll das konkret aussehen?

Man kann das Ganze auf die Kurzformel bringen, dass Daten wie Geld behandelt werden sollen. Ich gebe mal zwei Beispiele: Ich lade mir eine App herunter und merke später, dass sie einen Trojaner enthält, der Chaos auf meinem Smartphone anrichtet. Oder ich lade mir eine Fußball-App runter, will mir darüber das Spiel meines Lieblingsvereines angucken, das einzige was kommt, ist allerdings ein schwarzer Bildschirm. Wenn die Pläne der Kommission so umgesetzt werden wie angedacht, dann kann ich in beiden Fällen von dem Unternehmen, das hinter den Apps steckt, demnächst Schadenersatz verlangen.

Das klingt gut, ab wann können Verbraucher damit rechnen?

Das ist bei EU-Angelegenheiten immer schwer Vorauszusehen. Erstmals sollen diese Vorschläge Ende November diskutiert werden. In diesen Diskussionen soll übrigens auch noch etwas anderes behandelt werden. Derzeit ist es noch so: Wer im Netz etwas kauft, der hat in Deutschland grundsätzlich das Recht, binnen 14 Tagen von dem Geschäft zurück zu treten. Das gilt zum Beispiel für ein Buch. Wer das Buch in einer guten alten Buchhandlung kauft, der hat dieses Recht nicht. Auch das könnte sich bald ändern. Aber einen Zeitpunkt wage ich nicht vorherzusagen.

Daten werden Geld, und dadurch die Rechte der Verbraucher gestärkt, so sehen es neue Pläne der EU vor.