Gericht untersagt zweite Böller-Prüfung

Kaum sind die Kürbisse verschwunden, denken die ersten schon wieder an Raketen. Jetzt sind es noch nur noch knapp zwei Monate bis Silvester und in diesem Jahr könnte es besonders heftig knallen. Denn der Europäische Gerichtshof hat entschieden, Deutschland darf in der EU zugelassene Böller nicht zusätzlich prüfen. Deutschland hatte bisher höhere Auflagen für Feuerwerke.

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Monika Olszewski, warum hat Deutschland den Böller-Streit vor Gericht verloren?

Das Gericht begründet die Entscheidung mit dem freien Handel in der EU. Durch die zusätzliche Prüfung des Feuerwerks in Deutschland sei der eingeschränkt worden. Aber eigentlich können die Böller an allen Prüfstellen der EU zugelassen werden. Eben auch in Spanien, Polen oder Ungarn. Das meiste Feuerwerk wird übrigens nicht in Deutschland, sondern in China produziert.

Was ist denn mit den sogenannten Polenböllern? Also umgangssprachlich den Böllern, die illegal sind. Wird’s davon dann jetzt mehr geben?

Angeblich nicht. Was sich ändern könnte ist, dass es keine verständliche Gebrauchsanweisung mehr gibt in Zukunft. Das Bundesministerium kritisiert das Urteil heftig und meint, damit habe der Europäische Gerichtshof die Bedürfnisse des Binnenmarktes vor die Sicherheit der Verbraucher gestellt. Trotzdem der Hinweis: Finger weg von illegalem Feuerwerk. Geprüfte Böller erkennt man an der Registriernummer und dem CE-Zeichen.

Etwa 132 Millionen Euro haben die deutschen Hersteller im vergangenen Jahr insgesamt mit Silvesterfeuerwerk umgesetzt – und zwar allein an den drei Tagen, an denen der Verkauf erlaubt ist. Könnte dieses Jahr dann ja noch mehr werden…