Journalisten bekommen vage Antworten

In Deutschland hat die Hamburger Rede von EU-Kommissar Oettinger recht hohe Wellen geschlagen. Heute hat der Kommissar sich dafür entschuldigt. OK, erledigt, könnte man meinen. Doch die Diskussion um die Personalie Oettinger, scheint jetzt erst richtig Fahrt aufzunehmen. In der täglichen Pressekonferenz der EU-Kommission musste Kommissionssprecher Margaritis Schinas heute viele Fragen beantworten. Das hat er auch getan. Allerdings, viel schlauer waren die internationalen Journalisten danach auch nicht. Eines steht allerdings fest. Günther Oettinger und sein Chef Jean-Claude Juncker haben gestern telefoniert.

Nahaufnahme zweir grauer Mikrofone mit dem Logo von Euranet Plus.

Aber worum es dabei konkret ging, beziehungsweise noch gehen wird, das hat der Kommissionssprecher nicht konkret gesagt. Um den Rücktritt Oettingers aber wohl nicht.

„Nein, ich denke es wird nicht über Dinge gehen, über die es jetzt nichts zu entscheiden gibt. Aber es wird insofern relevant sein, dass der Präsident wissen möchte, was der Kommissar genau gesagt hat und was ihn in die Situation gebracht hat, das er heute die Erklärung abgeben musste.“

Ein finnischer Journalist versuchte es etwas geschickter, als er fragte, wie eigentlich die Vorgehensweise sei, wenn man ein Kommissar feuere. Aber auch dabei ließ sich Schinas nicht aufs Glatteis führen

„Ich werde mich nicht auf das „Was wäre wenn“ – Gebiet begeben.“

Ein britischer Kollege war sich sicher, noch nicht für einen Rücktritt, aber dennoch für die doch recht überraschende Entschuldigung des Kommissars mitverantwortlich zu sein

„Gestern hatte ich das Glück, den Kommissar auf dem Parkplatz zu treffen. Und ich fragte ihn um halb elf am Morgen, ob er vorbereitet darauf ist, sich für seine Kommentare zu entschuldigen. Und er sagte. Es gab keinen Skandal, und darum sei es auch nicht nötig, sich zu entschuldigen. Was ich darum wissen möchte, was hat sich seit gestern Morgen geändert. War es der Ärger der Chinesen über die Kommentare, oder war es vielleicht meine Unterhaltung mit dem Kommissar, die ihn überzeugt hat, sich zu entschuldigen.?“

Auch hier fiel die Antwort der Kommission aber knapp aus.

„Ich will nicht spekulieren, was von diesen transzendentalen Momenten dafür gesorgt hat, aber ich bin froh, einen weiteren zu ergänzen, und das ist der Anruf von Präsident Juncker.“

Ein bisschen Spaß scheint das Thema also wohl auch zu machen. Ob das nach dem zweiten Telefonat zwischen Juncker und Oettinger morgen auch noch so ist, werden wir sehen.