Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber im Moment sieht es so aus, dass die EU die Hoffnung, das Freihandelsabkommen mit Kanada morgen schon unterzeichnen zu können, beerdigen muss. Denn auch die Gespräche, die heute Nachmittag laufen, sind nach Meinung des Ministerpräsidenten der belgischen Föderation Wallonie-Brüssel nicht entscheidend. Claudia Knoppke berichtet.

Jean-Claude Juncker© European Union , 2016 / Photo: Georges Boulougouris

Jean-Claude Juncker

Morgen kann es mit der Unterzeichnung garnicht klappen. Denn alles, was heute besprochen und verabredet wird, jeder Kompromiss, muss ausführlich vom Regionalparlament geprüft werden. Für Rudy Demotte, den Ministerpräsidenten der belgischen Föderation Wallonie-Brüssel, ist es somit ganz klar unmöglich, dass Ceta morgen unterzeichnet werden kann, meldet die Nachrichtenagentur Belga. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte heute Morgen wahrscheinlich schon sowas geahnt. Denn trotz seiner Hoffnung, dass es heute eine Einigung in Belgien geben könnte…

„Ob dies es uns ermöglichen wird, den Vertrag mit Kanada morgen zu unterschreiben, ist mir noch nicht ersichtlich.“

…ist für Jean-Claude Juncker auch klar: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

„Wichtig ist, dass es heute zu einer in Belgien Einigung kommt, damit das belgische Königreich seine Bereitschaft bekunden kann, den Vertrag zu unterzeichnen. Wann das passiert ist weniger wichtig, als das es passiert.“