Solidarisch über Grenzen gehen

Im kommenden Jahr wird das EU-Studenten- und Schüler- Austauschprogramm Erasmus+ 30 Jahre alt. Zum Jubiläum ist das Förder-Budget nochmal aufgestockt worden-auf 2,5 Milliarden Euro. Und ab sofort können auch wieder Projekte bei der EU eingereicht werden. Ein Projekt steht schon fest: Das europäische Solidaritätskorps. So eine Art „Lieblingsprojekt“ von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Junge Europäer sollen dabei sozusagen über Grenzen gehen, um zu helfen. Holger Winkelmann hat mehr dazu.

Nahaufnahme eines deutschen Reisepasses.

Der Sinn und Zweck steckt schon im Namen. Denn mit der Solidarität ist es allgemein in der EU nicht so weit her. Das zeigen nicht zuletzt die Konflikte in der aktuellen Flüchtlingskrise. Kommissionspräsident Jean Claude hatte darum Mitte September in seiner Rede zur Lage der Europäischen Union die Einrichtung des Korps vorgeschlagen.

„In diesem Geiste schlägt die Kommission heute die Einrichtung eines Europäischen Solidaritätskorps vor. Junge Menschen aus der ganzen EU können künftig freiwillig ihre Hilfe anbieten, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Gerade in Krisensituationen, wie beispielsweise der Flüchtlingskrise oder nach den jüngsten Erdbeben in Italien.“

Junge Menschen, das sind Leute unter 30. Sie können eine Nichtregierungsorganisation, eine lokale Behörde oder ein Unternehmen aktiv dabei unterstützen, herausfordernde Situationen in der EU zu bewältigen. So ist der Plan, und der soll so schnell wie möglich umgesetzt werden. Schon dieses Jahr soll es losgehen, sagt Juncker:

„Ich möchte, dass dieses Europäische Solidaritätskorps so schnell wie möglich steht. Bis 2020 sollen die ersten 100.000 jungen Europäerinnen und Europäer daran teilnehmen. Durch ihr freiwilliges Engagement im Europäischen Solidaritätskorps werden die jungen Menschen neue Kompetenzen erwerben und nicht nur Arbeitserfahrung, sondern auch wertvolle Lebenserfahrung sammeln.“

Solidarität über europäische Ländergrenzen hinweg. In Zeiten von wieder eingeführten Grenzkontrollen in Europa vielleicht genau das Richtige.