Weitere Geldspritze für Griechenland?

Vielleicht haben Sie ja ihren Urlaub in diesem Sommer auch mal wieder in Griechenland verbracht, und vielleicht haben sie sich dabei brutzelnd am Strand auch gefragt: wie fühlt sich das wohl an, so am Tropf und vor allem am guten Willen der Euro-Länder zu hängen? Bestimmt nicht schön, und ob die nächste Finanzspritze überhaupt aufgezogen wird, entscheidet sich heute in Luxemburg. Dort sind die Euro-Finanzminister zusammengekommen. Claudia Knoppke berichtet.

Nahaufnahme einiger Euro-Gelscheine und-Münzen nebst Unterlagen.

Es geht darum, ob die Finanzminister der Eurozone die dritte Tranche des Hilfsprogramms freigeben. Die EU-Kommission, und da in Person EU- Kommissar Pierre Moscovici – sieht alle Bedingungen für die Auszahlung weiterer Finanzhilfen an Griechenland erfüllt.

„Reformen laufen in Griechenland, Veränderungen sind auf den Weg gebracht, und in dem Moment, wo die griechischen Behörden ihre Verantwortung übernehmen, sollten wir das auch tun. Deshalb erwarte ich heute ein positives Signal.“

Und das hieße, die Freigabe von weiteren 2,8 Milliarden Euro durch die Finanzminister aus dem im vergangenen Jahr ausgehandelten dritten Hilfsprogramm von insgesamt bis zu 86 Milliarden Euro. Die Kommission gibt sich positiv gestimmt, der Internationale Währungsfonds gibt sich dagegen zögerlich. Noch ist offen, ob der IWF weiter mit an Bord ist. Denn für IWF-Chefin Christine Lagarde wandelt Griechenland in finanzieller Hinsicht weiter auf sehr dünnem Eis. Aus deutscher Sicht war die Entscheidung im Bundestag für weitere Hilfskredite aber auch immer damit verbunden, dass der IWF weiter an Bord bleibt. Der österreichische Finanzminister Hans-Jörg Schelling war heute direkt vor dem Treffen mit seinen Amtskollegen zuversichtlich.

„Ich glaube, dass Griechenland jetzt zwischenzeitlich so ziemlich alles erfüllt hat. Sie wissen, dass derzeit eine Prüfmission, auch vom IWF in Griechenland ist, und dort soll auch noch einmal die Schuldentragfähigkeit von Griechenland gerechnet werden, und dich nehmen an, dass dann der IWF die richtige Entscheidung trifft. Aber ich gehe davon aus, dass sie an Bord sind.“

Beim Treffen der Euro-Finanzminister geht es in Luxemburg heute auch darum, ob Griechenland weitere 2,8 Milliarden Euro aus dem Hilfsprogramm bekommt.