„Union ist nicht in Topform“

Im Europaparlament in Straßburg hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker heute sein Rede zur Lage der Union gehalten und uns alle dabei in die Pflicht genommen. Trotz der vielen Krisenherde und auch der inneren Verfalls-Erscheinungen der EU, müsse das Projekt: Gemeinsames Europa Bestand haben, ist Juncker überzeugt. 1 Stunde lang ging es um Probleme und mögliche Lösungen. Claudia Knoppke hat zugehört.

Nahaufnahme des Sternenkreises auf einer EU-Flagge.

„Die Europäische Union ist zur Zeit nicht in Topform.“

Mehr noch: Europa ist in einer existenziellen Krise. Und das führt Jean-Claude Juncker vor allem auch auf nationale Eitelkeiten zurück. Die EU und ihre Institutionen würden mit Schmähungen und viel Kritik überschüttet, statt sich vielleicht auch mal an die eigene Nase zu fassen.

„Wir sind keine Nihilisten, auch keine Antichristen, im Übrigen, keine Zertrümmerer, keine Zerstörer, aber allzu oft entstehen Risse und Brüche, allzu oft entsteht bequeme Fragmentierung dort, wo anstrengende Union von Nöten wäre.“

Das war die Ausgangsbasis. Was folgte war der Appell Junckers, die Bitte, auch die Dinge zu sehen, die schon erreicht wurden. 70 Jahre Frieden, Handelsmacht, das soziale Europa, das rechtsstaatliche Europa. Und das soll es auch weiterhin geben- Brexit hin oder her.

„Die europäische Union ist in ihrem Bestand nicht gefährdet.“

Doch dafür müsse die Verbindung in Europa Bestand haben. Und die digitale Verbindung, die digitale Vernetzung, schnelles Internet überall, jederzeit für Wirtschaft und uns alle ist ein Ziel:

„Die Ausstattung in allen europäischen Städten mit freiem WLan- Zugang in allen öffentlichen Zentren bis 2020.“

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude hat zum Schluss seiner Rede uns alle in die Pflicht genommen.

„Ich appelliere an unser aller Verlangen, unsere Differenzen und die Spaltung zu überwinden.“
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