Bürgerinitiative setzt sich für Flüchtlinge ein

Es hat was von einem Werbeslogan: LetsFly2Europe! Das klingt wie eine verlockende Aufforderung an die Menschen in der Welt, doch unbedingt mal den alten Kontinent zu besuchen. Tatsächlich aber verbirgt sich hinter diesem Satz eine neue Europäische Bürgerinitiative. Und die kämpft für diejenigen, die Europa nicht unbedingt auf die Gästeliste setzt. Urte Modlich berichtet:

Blick aus dem Flugzeugfenster auf die Tragfläche, man sieht im Hintergrund etwas Landschaft, eine Wolke und den Himmel.

Für jeden Tourist eine unkomplizierte Sache: Flugticket kaufen, Pass einstecken und dann ab in die Welt. Ganz anders für Flüchtlinge: Wenn die an Bord eines Flugzeuges nach Europa kommen wollen, dann grätscht eine EU-Richtlinie dazwischen. Was die besagt, erklärt Initiativen-Sprecher Matheus Meinlschmidt:

„Wenn der Asylantrag von dem Flüchtling abgelehnt wird, muss das Flugunternehmen die Unterkunft, den Rücktransport und Strafe bezahlen. Das sorgt dafür, dass die Flugunternehmen sich weigern, Flüchtlinge nach Europa zu fliegen. Und damit ist die Chance, sicher und legal nach Europa zu kommen, quasi nicht mehr gegeben.“

Das bedeutet auch, dass die Menschen, die ihre Heimat aus welchen Gründen auch immer verlassen wollen, kaum eine Chance haben, ihren Fall überprüfen zu lassen:

„Die jetzige Situation ist so, dass Flüchtlinge ihr Recht auf Asyl nicht wahrnehmen können, ohne ihr Leben dabei zu riskieren. Allein in 2016 sind schon 3000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, weil sie versucht haben, das Recht, das ihnen die allgemeine Erklärung der Menschenrechte garantiert, wahrzunehmen.“

Im September startet die Bürgerinitiative LetsFly2Europe offiziell, dann gilt es in Europa 1 Million Unterschriften zu sammeln, erst dann setzt sich die EU konkret mit dem Thema auseinander. Doch angesichts der vielen Ängste inmitten der Flüchtlingskrise: Ist Europa überhaupt bereit für eine solche Initiative? Matheus Meinlschmidt ist davon überzeugt:

„Wenn wir Europa die Reife absprechen würden, ein Menschenrecht, das garantiert ist, auch möglich zu machen – das wäre ein trauriges Europa!“