Lehren aus der Germanwings-Katastrophe

Zerschellt an einem Berg. Anderthalb Jahre ist der Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen jetzt her. 150 Menschen verloren dabei ihr Leben, weil der Pilot Selbstmord beging. Über die Konsequenzen, die aus der Katastrophe gezogen werden sollen, wurde heftig diskutiert – jetzt will die EU etwas tun.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf die Tragfläche, man sieht im Hintergrund etwas Landschaft, eine Wolke und den Himmel.

Monika Olszewski, bis Ende des Jahres soll es da Konkretes geben. Was ist angedacht?

Die Piloten sollen gleich zum Anfang ihrer Ausbildung schon intensiver untersucht werden. Außerdem soll es danach regelmäßig Tests geben, bei denen der Pilot auf Drogen und Medikamente geprüft wird. Und dann sollen Piloten, die psychische Krankheiten haben, besser begleitet und betreut werden. All diese Vorschläge kommen von der EU-Luftsicherheitsbehörde Easa.

Kritik gibt es auch hier – von der Pilotengewerkschaft Cockpit. Warum?

Naja, die warnen hier davor, dass eine ganze Berufsgruppe pauschal diskriminiert werde. Aber, die Kritik bringt wohl kaum noch was, die stärkeren Kontrollen werden wohl kommen. Gerade in Deutschland, denn hier hat der Bundestag sogar beschlossen, dass auch die Gesundheitsdaten von Piloten in Zukunft in einer zentralen Datenbank gespeichert werden – und zwar personalisiert. Damit geht Deutschland über die Forderungen der EU hinaus.

Eine Sache bleibt aber, die gerade bei dem Germanwings-Absturz eine große Rolle gespielt hat: Der spezielle Schließmechanismus der Cockpittür…

Ja. Genau den Moment nutzte der Copilot damals ja aus. Während der Pilot zur Toilette ging, verriegelte der Co-Pilot die Tür und stürzte dann alle in den Tod. Eigentlich soll genau dieser Schließmechanismus die Piloten davor schützen, dass Flugzeugentführern oder Terroristen ins Cockpit eindringen.

Die Germanwings-Katastrophe zieht weitere Folgen nach sich: Die EU will, dass die Gesundheit von Piloten stärker kontrolliert wird.