Es helfen nur vernünftige Preise

Milch ist so günstig wie nie. Denn es gibt auf dem Markt so viel wie nie. Die Milchbauern kriegen deshalb viel zu wenig Geld für den Liter. Die EU unterstützt Deutschland jetzt mit etwa 60 Millionen Euro und das gleiche Geld gibt es vom Bund noch mal oben drauf. Da sollten sich die Milchbauern freuen, es gibt allerdings ein großes ABER. Und das erklärt Monika Olszewski:

Milchglas_1200

Aber: Die insgesamt knapp 120 Millionen Euro sind eine kurzfristige und keine langfristige Lösung. So sieht es auch der Landwirte-Chef des Kreises Gütersloh Andreas Westermeyer:

„Für einige Milchviehbetriebe wird es sicherlich ein bisschen etwas bringen. Aber bei der großen Menge helfen uns nur vernünftige Preise weiter.“

Und wenn der Milchmarkt noch lange braucht, um wieder stabil zu werden, dann schrumpft die Menge der Milchbauern automatisch. Westermeyer:

„Es haben tatsächlich schon einige Milchbauern mit der Produktion aufgehört, sind aus der Milchwirtschaft ausgestiegen. Das hat aber vielfältige Gründe, meistens ist die Hofnachfolge nicht eindeutig geregelt und man denkt dann: Lieber frühzeitig aussteigen, bevor man noch mehr Geld in den Sand setzt.“

Zu viel Milch lässt die Preise eben purzeln. Schuld ist unter anderem der Handel. Discounter und Supermärkte unterbieten sich gegenseitig mit dem billigsten Angebot an Milch. Und auf der anderen Seite der Verbraucher, der die Milch zu diesem Preis kauft. Und weil es an so einer Kuh keinen Aus-Knopf gibt, wird sie gemolken und die vielen Liter Milch verkauft, egal wie:

„Die werden in Milchpulver verarbeitet, es wird gelagert, es wird interveniert. Und es wird nichts weggekippt, es wird alles vermarktet. Irgendwo wird sie getrunken, aber eben für kleines Geld.“

Und da ist das große ABER wieder. Auch 120 Millionen sind nur kleines Geld, denn gerechnet auf den einzelnen Milchbetrieb in Deutschland bekommt jeder Bauer so etwa 1.600 Euro.