Was bei unserem kommenden Thema Huhn oder Ei ist, ist wie immer schwer zu sagen. Oder auch die Antwort auf die Frage zu bekommen: Haben die großen Telefon-Konzerne die EU-Kommission auf den Plan gerufen? Fest steht: Messenger-Dienste wie WhatsApp oder auch Skype haben unseren Nachrichtenaustausch sehr verändert. SMS schreiben ist ungefähr genauso antiquiert, wie mit der Dampflok zu reisen. Aber SMS schreiben hat den Telekommunikations-Konzernen viel Geld gebracht: WhatsApp nicht. Und jetzt will die EU-Kommission den Unternehmen wie WhatsApp und Skype stärker auf die Finger klopfen.
Holger Winkelmann, was ist geplant?
Also ganz genaue Details stehen nach einem Bericht der Financial Times noch nicht fest. Aber dem Blatt liegen vertrauliche Papiere der EU-Kommission vor, und da steht unter anderem drin, dass die Kommission stärker regulieren will, wie die US – Unternehmen mit den Daten ihrer Nutzer Geld verdienen können. Momentan ist das nicht festgelegt.
Hinter WhatsApp und Skype stecken ja Facebook, beziehungsweise Microsoft. Die stehen ja auch immer wieder in der Kritik, nicht genug Sicherheit für die Daten ihrer Nutzer zu haben.
Richtig. Auch da will die EU-Kommission darum höhere Standards. Beim Thema WhatsApp zum Beispiel reichen Experten die vor einigen Monaten eingeführten Verschlüsselungen, auf die ja vor fast jeder WhatsApp-Nachricht jetzt hingewiesen werden, nicht aus. Hauptkritik an WhatsApp ist, dass bei jeder Nutzung das komplette Adressbuch des Nutzers gescannt wird. Also WhatsApp weiß, wenn Du kennst. Und diese Daten werden an Unternehmen verkauft. Bei Skype werden alle Chatverläufe gescannt. Das Unternehmen weiß also, über was ich mich mit wem unterhalte. Wie gesagt, wie genau die Kommission WhatsApp und Co stärker an die Kandare nehmen will, das wird sich im September zeigen, wenn die Sommerpause in Brüssel vorbei ist. Bin mal gespannt, was dann passiert.
WhatsApp, Skype und Co sollen von der EU-Kommission jetzt stärker überwacht werden.