Die Brexit-Folgen – Treffpunkt Europa

Aktuell ist es ruhig in Brüssel – die EU Einrichtungen sind noch bis September in Sommerpause. Aber dann, wenn der Betrieb wieder so richtig losgeht, wird auch der Brexit immer konkreter. Nach wie vor haben die Briten ihren Austrittswunsch nicht offiziell eingereicht – dennoch gibt es fast ausschließlich Stimmen von der Insel, die das Ergebnis des Referendums anerkennen und damit auch umsetzen wollen.

British flag and European flag© European Communities , 1997 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Nathalie Malivoir

Junge britische Unternehmer verlassen nach dem Anti-EU-Votum ihr Land, weil sie davon überzeugt sind: Für die Gründerszene in Großbritannien wird’s jetzt kompliziert. Für die einen ist es ein Gehen, für die anderen ein Kommen. Das merkt der Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Startups Florian Nöll in Berlin sehr deutlich.

Berlin ist der Gewinner des Brexits, sagt der Bundesverband Deutsche Startups. Er betont aber gleichzeitig: Freuen können wir uns darüber nicht. Denn wir sehen uns schon lange nicht mehr als deutsche oder britische, sondern als europäische Gründer.

Eine wichtige Frage muss bald im EU Rat besprochen werden, nämlich die nach der Zukunft der englischen Sprache als Hauptsprache in Europa. Es ist natürlich wenig wahrscheinlich, dass durch das Ausscheiden der Engländer auch die Sprache wegfallen würde – aber Deutsch und Französisch dürften als Verfahrenssprachen noch wichtiger werden. Lisa Ribier verfolgt die aktuelle politische Entwicklung nach dem Brexit-Votum ganz genau – denn sie arbeitet als Übersetzerin bei der Kommissionsvertretung in Berlin. Was also passiert eigentlich mit der Sprache, wenn die Engländer mit dem Brexit wirklich die EU verlassen? Die Übersetzerin glaubt: die Sprache bleibt. Theoretisch spricht die EU aber in allen Sprachen, was Übersetzungen angeht. Klar – wichtige Gesetzestexte oder Richtlinien müssen natürlich in allen – noch 28 Mitgliedsländern – verständlich sein.