EU will gesunde Arbeitsplätze schaffen

„Ich hab Rücken“. Wer im Büro arbeitet, der hört diesen Satz wahrscheinlich häufiger. Stundenlanges Sitzen und Computer-Anglotzen mag der Körper halt nicht so gerne. Und so sind Muskel-Skelett-Erkrankungen auch mit die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Die EU will für uns aber gesunde Arbeitsplätze schaffen und hat deshalb eine Kampagne ins Leben gerufen. Urte Modlich stellt sie vor:

Mehrere farbige Buntstifte in einer Holzkiste

Länger leben, länger arbeiten. Darauf dürfen und müssen sich die meisten von uns einstellen. Stichwort: Demographischer Wandel. Ganz nüchtern betrachtet bedeutet das auch: Wir müssen länger produktiv sein. Darauf konzentriert sich die EU-Kampagne Gesunde Arbeitsplätze für jedes Alter, erklärt Nathalie Henke von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin:

„Weil wir eben immer mehr Ältere haben, müssen diese Menschen eben auch entsprechend länger arbeiten. Wir haben evtl. auch das Problem des Fachkräftemangels und möchten die Erwerbstätigen auch gesund halten im Betrieb. Und wir müssen noch mal genauer hinschauen, welche Möglichkeiten haben Unternehmen, das auch positiv zu nutzen.“

Im Rahmen der EU-Kampagne werden alle Beteiligten angesprochen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber:

„Wir müssen damit ganz früh anfangen – im Grunde schon wenn die Leute in die Erwerbstätigkeit kommen – durch entsprechende Maßnahmen ihre Gesundheit zu fördern. Insbesondere in dem Bereich, wie passe ich die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsaufgaben an die Kompetenzen des Beschäftigen an.“

Bei der Gesundheitsförderung geht es um mehr als einen bequemen Bürostuhl, Lärmschutzmaßnahmen und Gymnastikübungen. Es geht – ganz wichtig – um das Wohlfühlen, sagt Henke:

„Also was die Frühverrentung anbetrifft, ist es in Deutschland inzwischen so, dass der Anteil von Frühverrentung aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen der größte ist.“

Mehr Infos zu dem Thema gibt es bei der Europäischen Agentur für Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.