Nächste Ohrfeige für Google

Die EU-Kommission verschärft ihr Vorgehen gegen Google und wirft dem Internet-Riesen erstmals auch unfairen Wettbewerb in seinem Kerngeschäft, der Werbung vor. Rund 90 Prozent der Google Umsätze kamen im vergangenen Jahr aus diesem Bereich, da sprechen wir von Milliarden Euro. Woran sich die Kommission jetzt genau stößt, weiß Holger Winkelmann.

Margarethe Vestager© European Union, 2016 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Lieven Creemers

Margarethe Vestager

Der Vorwurf wiegt schwer. Die Kommission stört sich unter anderem daran, dass Kunden Google eine Mindestzahl von Suchmaschinenanzeigen abnehmen und dafür auf ihren Websites den am besten sichtbaren Platz reservieren müssten. Heißt also, auf den Seiten werden kleine Fenster für Google anzeigen reserviert. Das wäre noch nicht ganz so schlimm, wenn die Unternehmen diese Fenster auch an Konkurrenten von Google vermieten dürfte. Das verbieten aber die Knebelverträge die Google mit den Seiten abgeschlossen hat. Dass sorge auch dafür, dass nur das im Netz gefunden werde, was Google auch will, so der Vorwurf von EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager.

„Wir glauben, das Googles Aktivitäten den Verbraucher schädigen, der die Suchergebnisse bekommt von denen Google will, dass er sie bekommt, und nicht unbedingt die, die am relevantesten sind.“
Und außerdem gab die Kommissarin dem Unternehmen noch etwas mit auf dem Weg. Das Internet und die Internetsuche habe die Welt auf seine Art revolutioniert.

„aber diese herausragende Innovation gibt ihnen nicht das Recht anderen eine faire Chance zu geben sich zu messen, Innovationen zu betreiben und in diesem Markt erfolgreich zu sein.“

Google hat nun zehn Wochen Zeit für eine Stellungnahme.