Die zwei Hälften eines Herzens

Heute treffen die beiden Hälften eines Herzens aufeinander. Der EM-Gastgeber Frankreich spielt gegen den Weltmeister Deutschland. Beide Nationen sind Begründer der EU und haben gemeinsam ein beachtliches Gewicht in der EU. Kurz vor dem Spiel sprechen wir mal über die aktuelle Lage unserer Nachbarn in der EU und zwar mit einem Franzosen. Den hat sich Monika Olszewski geschnappt…

Ein Fußball liegt auf einem Rasenplatz im Tornetz.

Der Franzose Emanuel Gilibert lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Trotzdem weiß er, was seine Heimat gerade berührt: Natürlich auch der Brexit, also der Austritt Großbritanniens aus der EU. In Frankreich macht sich die rechtspopulistische Partei Front National stark, die Zukunft Frankreichs auf den Prüfstand zu stellen. Emanuel Gilibert meint:

„Die Franzosen sind Europäer vom Herz. Die sind von der ersten Stunde dabei, wie die Deutschen. Wenn man fragen würde: Frexit? Natürlich sind einige Leute dabei die rausgehen wollen, aber die Mehrheit ist dafür zu bleiben.“

Und der Front National, also der Rechtsruck von dem alle sprechen, der war schon immer da, sagt Emanuel Gilibert:

„Das war immer ein Votum gegen Unzufriedenheit und heute noch mehr. Gerade die Terroranschläge machen es nicht besser oder die Probleme rund um die Flüchtlinge. Aber letztendlich ist es eher die Unzufriedenheit gegen die aktuelle Regierung in Frankreich, für die es nicht mal 15 Prozent Zustimmung gibt.“

Emanuel Gilibert sagt von sich, er ist Franzosen vom Herzen und genießt die Vorzüge der EU:

„Natürlich die Möglichkeit so durch die EU zu reisen ist sehr angenehm. Auch durch die Währung, als man früher noch Franc gegen die D-Mark wechseln musste, hat man immer Geld verloren dadurch. Ich denke die EU wird sich restrukturieren müssen und dann wird sie nach vorne gehen.“

Was für ein schönes Plädoyer für die EU. Bonne Chance lässt sich da am Ende nur sagen, für die EU und das Spiel.