Kampf gegen Feinstaub trifft Rasenmäher, Bagger & Co

Ehrlich gesagt, auf diese Schlagzeile habe ich schon gewartet: NACH KAFFEEMASCHINE UND STAUBSAUGER: JETZT KNÜPFT SICH DIE EU UNSERE RASENMÄHER VOR!!! Und tatsächlich: Gestern hat sich das Europaparlament um des Gärtners liebstes Spielzeug gekümmert – denn es soll umweltfreundlicher werden. Locker bleiben, Aufregung lohnt sich nicht, meint ein Experte, der sich die Sache genau angeschaut hat. Urte Modlich hat mit ihm gesprochen:

Bagger

Der Rasenmäher ist nicht allein. Nicht nur er soll in Zukunft umgerüstet werden, die Entscheidung des EU-Parlaments betrifft auch andere sogenannte mobile Maschinen. Götz Reichert vom Centrum für Europäische Politik zählt auf:

„Kettensäge, Laubbläser, Baumaschinen, Bagger, Betonmischer, Stromgeneratoren, Lokomotiven, Binnenschiffe und Motorboote.“

Eine Menge Geräte, die eine Menge gefährlichen Feinstaub in die Luft blasen. Deswegen gelten für sie ab 2019 strengere Grenzwerte:

„Das heißt jetzt nicht, wenn Sie einen Rasenmäher oder einen Laubbläser haben, dass Sie den künftig nicht mehr nutzen dürfen. Sondern es geht jetzt um Vorgaben, die für neue Geräte bestimmt sind, die ab 2019 neu auf den Markt kommen sollen.“

Die Hersteller kritisieren die knappe Zeit zur Umsetzung der neuen Regeln. Doch sind die Grenzwerte durchaus sinnvoll, sagt Reichert. Nicht nur, weil es um unsere Gesundheit geht:

„Das andere ist, dass man sinnvollerweise nicht in jedem EU-Mitgliedsstaat unterschiedliche Regelungen hat. Das erleichtert einfach den Handel der Geräte in den Mitgliedstaaten. Und wenn man es dann noch in Richtung USA angleicht, hat man die entsprechenden Bedingungen, um Geräte handeln zu können.“

Götz Reichert vom Europäischen Centrum für Politik kann also beruhigen: Wir Verbraucher müssen uns um Rasenmäher & Co keine Sorgen machen.