„Anders“ gegen den Brexit

Irgendwie sind im Moment alle … verwirrt – ich glaube, dieser Ausdruck passt nach der Brexit-Entscheidung in Großbritannien am besten. Da gibt es jede Menge Briten, die wollen dieses Votum rückgängig machen, diejenigen, die sich im Streit um die Nachfolge Camerons die Köpfe einschlagen. Und es gibt auch Deutsche, die sagen: Well done, Britain. Vollidioten, nennt ein Youtuber die letzte Kategorie. Urte Modlich berichtet:

Bildausschnitt: Mann tippt auf einer modernen Computer-Tastatur.

Im Netz sammelt sich ne ganze Menge zum Thema Brexit. Analysen, Kommentare – und auch absoluter Bullshit – so sieht es der youtuber Rayk Anders. Er zitiert Stammtischparolen, die nichts mit der Realität zu tun haben:

„Endlich: Großbritannien hat die dunkle Zeit hinter sich, in der es vom nicht gewählten EU-Bonzen in Brüssel bis zur letzten Bananenkrümmung diktatorisch regiert wird.“

Zwei Dinge sind in diesem einen Satz schon mal falsch, erklärt der Journalist. Er korrigiert: 1.) können die Europäer mitbestimmen, wer in der EU etwas zu sagen hat:

„Es gibt tatsächlich Wahlen. Ich weiß nicht, ob das Neuland für Euch ist. Aber wenn ihr nicht zur Europawahl geht, dann macht auch nicht das Maul auf, dass die Europapolitiker nicht gewählt sind.“

Und zweitens … ach ja, immer wieder diese Bananenverordnung. Die gibt es nicht und gab es nie:

„Aber vermutlich hat man‘s mit der alten Gurkenverordnung verwechselt. Das würde mich gar nicht mal wundern, weil: wer so gerne in der Vergangenheit lebt, wie diese ganzen Brexit-Befürworter, der hat offenbar auch nicht mitbekommen, dass diese Verordnung schon vor sieben Jahren abgeschafft wurde.“
Ein wichtiges Thema haben wir noch vergessen: Die angebliche Kloverordnung. Dabei ging es um EU-Überlegungen, wie man effektiv Wasser sparen könnte:

„Einer der Vorschläge: Die Menge an Wasser zu begrenzen, mit der man die Toilette spült. Ich meine, ob Du Deine Kacke mit sieben oder sechs Litern wegspülst, das ist Dir auf dem Klo doch so was von egal. Aber was sagen EU-Gegner dazu: Sklaven haben keine Rechte. Ich nehme mir so viel Wasser auf der Toilette, wie ich brauche.“

Das allerdings nun außerhalb der EU.

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