Kommission will Landflucht stoppen

Der Trend ist seit Jahren spürbar: junge Menschen ziehen aus den Dörfern in die Städte – zurück bleiben vor allem ältere Menschen. Das ist schlecht für die Infrastruktur vor Ort. Genau hier setzt ein neues Förderprogramm der EU-Kommission an, berichtet Joris Gräßlin.

Ein schattiger Fußweg vor einem idyllischen Brgpanorama mit einzelnen Häusern.

Ärzte verlassen den ländlichen Bereich, Apotheken schließen – genau so die Bäckereien und Einkaufsläden. Schnelles Internet ist sowieso ein Traum. Dieser Trend lastet schwer auf ländlichen Gebieten – dabei lässt es sich da oft sehr schön leben – mitten in der Natur, weit weg von Großstadt-Trubel. Die EU möchte das Dorfleben jetzt aktiv fördern, mit dem Programm LEADER. Klingt englisch – ist aber eine französische Abkürzung, erklärt LenneSchiene Koordinatorin Silke Erdmann.

„Liaison entre actions de développement de l’économie rurale – also es geht um die ländliche Entwicklung. Es ist ein EU Förderprogramm und es richtet sich besonders an die Vereine und Bürger in einer Region, die auch selbst Projekte umsetzen können.“

Mitfahrgelegenheiten schaffen – oder gegenseitig bei den Einkäufen helfen, zB mit einem neu angeschafften Dorf-Auto. Vielleicht auch die Renovierung des Heimat-Museums oder Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit – für all diese Bereiche können EU-Gelder beantragt werden.

„Es geht wirklich um alles, was im ländlichen Raum eine Bedeutung hat. Das kann sein eben im Dorf Tourismuswirtschaft, Umweltschutz, Klimaschutz, Landwirtschaft – also es ist wirklich sehr breit aufgestellt.“

Unterstützung beim Beantragen der Mittel gibt es jeweils beim Regionalmanagement, auch bei der Umsetzung der Projekte gibt es Hilfe. Gefördert werden 65% der Ausgaben, die restlichen Mittel können zb von Sponsoren kommen. Das LEADER-Programm läuft noch bis 2022 – allein für Projekte aus NRW stehen 75 Millionen Euro bereit – ähnlich groß sind die Summen auch in den anderen Bundesländern.

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