„Die Briten, die spinnen.“

Am 23. Juni stimmen die Briten über den Verbleib in der EU ab. Insgesamt interessiert das Thema sicherlich auch viele Deutsche. Aber wie sehen es überhaupt die hier lebenden Briten? Holger Winkelmann hat den Briten Chrystal Thickle getroffen.

Bild von einem der brühmten roten Doppeldeckerbusse, der durch London fährt.

„Die Briten, die spinnen“

Chrystal Thickle sieht es nicht ganz so drastisch wie seine deutsche Frau, die fest davon überzeugt ist, dass die Briten nicht alle Glocken im Big Ben haben. Aber Chrystal Thickle, der in Manchester geboren wurde, und seit 42 Jahren in Deutschland lebt, ist trotzdem gegen einen Brexit.

„Ich bin dafür, dass sie drin bleiben in Europa. Ein starkes Europa ist wichtig für alle. Und wenn Europa auseinanderfällt, dann freuen sich andere Länder.“

Die Stärke der Brexit Befürworter in seinem Heimatland kann Thickle allerdings auch in Ansätzen nachvollziehen.

„Auf der einen Seite kann ich das verstehen. Aber ich habe gehört, sie bekommen auch eine Menge Geld zurück.“

Heißt, damit das die Brexit Befürworter immer behaupten, dass die EU für Sie zu teuer ist, liegen sie falsch. Thickle ist allerdings auch ehrlich zu sich selbst. Auch wenn seine beiden Schwestern noch in Großbritannien wohnen, bekommt er das allermeiste zu dem Thema nur aus den deutschen Medien mit. Welcher wirtschaftliche Effekt nun tatsächlich eintritt, kann auch er nur vermuten. Mit seinem Wunsch, nach einem Verbleib in der EU, steht er unter seinen in Deutschland lebenden Landsleuten seiner Meinung nach allerdings definitiv nicht alleine. Und darum ist er sich auch am Ende des Interviews immer noch fast sicher, dass es kommt, wie er es sich wünscht.

„Ich glaube nicht dass sie austreten. Am Ende wird sich die Vernunft durchsetzen.“