Gewinne durch Emissionshandel – Q&A

Seit 2005 ist der Handel mit Emissionszertifikaten für Unternehmen in der Europäischen Union erlaubt. Vorrangig dient es dazu, die Umwelt zu schützen und die Firmen zur Entwicklung klimaschonender Technologien zu bringen. Doch eine Studie der Carbon Market Watch zeigt, dass die Industrie zwischen 2008 und 2014 24 Milliarden Euro durch den Emissionshandel eingenommen haben.

Bildausschnitt: man sieht das Heck eines schwarzen Autos, das offensichtlich zu schnell über einen Zebrastreifen fährt.

Der einfachste Weg Geld mit dem Emissionshandel zu drucken ist, dass die Firmen ihre nicht verbrauchten Zertifikate an andere verkaufen. Seit Jahren dümpelt der Preis für eine Tonne CO² unter 10 Euro, richtig lukrativ ist das nicht. Als zweite Möglichkeit kauft die Industrie günstigere Zertifikate aus Drittländern, die EU-Zertifikate können eingelagert werden, später verbraucht oder bei einer Steigerung des Preises abgestoßen werden. Die dritte Möglichkeit ist, dass die Kunden die angebliche Mehrbelastung durch den Emissionshandel bezahlen. Allerdings wird verschwiegen, dass die EU die Zertifikate großzügig und kostenlos verteilt hat.

Um den ursprünglich geplanten Preis von ca. 30 Euro pro Tonne CO² zu erreichen, wird die EU als Gesetzgeber in den Markt eingreifen. 2019 sollen 1,5 Milliarden Zertifikate in eine Ablage wandern (pro Jahr werden 2 Milliarden Zertifikate herausgeben), das Angebot wird damit künstlich verknappt und der Preis soll steigen.