Megafarmen ohne Standards

Es ist paradox: während die Standards zur Tierhaltung innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten steigen, werden mit Geld aus öffentlicher Hand sogenannte „Megafarmen“ im Nicht-EU-Ausland hochgerüstet, die sich an die Standards nicht zu halten haben. Die Finanzierungen kommen von Teilen der Weltbankgruppe und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Blick von oben in einen mit Stroh gefüllten Schweinestall, in dem eine Sau und viele Ferkel zu sehen sind.

In einer Studie der Humane Society International (HSI), die sie zusammen mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt (ASS) und dem Deutschen Naturschutzring (DNR) vorgestellt hat, kommt da Ausmaß der Finanzierung zum Vorschein. So wurden seit 2003 über 770 Millionen US-Dollar in den Hühnerfleischproduzenten MHP gesteckt. Mit Sitz in Luxemburg und Produktionsstätte in der Ukraine müssen Tierschutzstandards nicht eingehalten werden.

HSI, ASS und DNR fordern daher, dass Tierschutzstandards in die Richtlinien der Weltbankgruppe und anderer Internationaler Finanzinstitutionen Einzug finden sollen. Zudem sollen die betroffenen EU-Staaten der Kapitalvergabe und der Finanzierung nicht zustimmen, wenn Standards nicht eingehalten werden.