Deutschland ist europaweit Spitze – beim Strompreis

Schon lange nicht mehr über den Strompreis hierzulande aufgeregt…. Eigentlich müsste der ja momentan sinken, schließlich ist ja Öl super günstig. Wie auch immer, fest steht, auch in einer neuen Erhebung der EU-Statistikbehörde eurostat ist der Strompreis in Deutschland, verglichen mit den anderen EU Staaten ziemlich hoch.

Aufnahme des oberen Teils eines rot-weißen Hochspannungsmastes vor blauem Himmel.

Holger Winkelmann vom europäischen Radionetzwerk Euranet Plus, Du hast für uns die Zahlen durchforstet, was sagen sie aus?

Sie zeigen: Wir sind mal wieder Spitze in Europa. Allerdings was den Strompreis angeht im negativen Sinne. Denn unter allen 28 EU-Mitgliedstaaten liegen wir auf Platz 2. Laut der Eurostat Zahlen liegen die Kosten für 4.000 kWh/Jahr bei 1.180 Euro und damit über 450 Euro höher als im EU weiten Schnitt. Noch teuer ist der Strom nur in Dänemark. Hinter Deutschland reihen sich übrigens Italien, Irland und Spanien ein. Am Ende der Liste steht Bulgarien, hier zahlt man für 4.000 Kilowattstunden so um die 800 Euro weniger.

Rein statistisch ist das eindeutig. Nun kann man ja aber vielleicht unter anderem die Infrastruktur in den einzelnen Ländern nicht unbedingt vergleichen. Wo liegen so die Hauptgründe für die großen Unterschiede?

Die große Differenz erklären Energiemarktexperten mit hohen staatlichen Abgaben. Umlagen, Abgaben und Steuern machen in Deutschland etwa 50 Prozent des Strompreises aus. Mit 15 Cent pro Kilowattstunde zahlen wir dafür dreimal so viel wie der EU-Durchschnitt. Vor allem die Ökostromumlage sowie die Netzgebühren sind gestiegen; das sind Kosten, die die Stromanbieter teilweise an ihre Kunden weitergeben. Wem das zu viel wird, dem hilft nur ein Anbieterwechsel. Im Schnitt stehen in jedem Postleitzahlenbereich mehr als 170 Anbieter zur Auswahl. Und unter bestimmten Voraussetzungen kann sich ein Wechsel lohnen. Laut dem Portal TopTarif kann man durchschnittlich 467 Euro sparen.

Der Strompreis ist in Deutschland EU-weit sehr hoch. Die aktuelle EU-Statistik hat für uns Holger Winkelmann ausgewertet.