Im Weihnachtsgeschäft haben wir es gerade wieder gemerkt – Geschenke online zu kaufen, ist schon ziemlich praktisch. Blöd ist nur, wenn es mit dem gekauften Produkt ein Problem gibt und es später zum Beispiel repariert werden muss.
Holger Winkelmann – die EU-Kommission hat jetzt eine Plattform gestartet, um in solchen Fällen zu vermitteln.
Ja. Und das soll in der Praxis folgendermaßen ablaufen: Verbraucher, die beim Online-Kauf ein Problem haben, können künftig online eine Beschwerde in der Sprache ihrer Wahl einreichen. Wenn es positiv läuft, dann wird online vermittelt, dass man sich, ebenfalls online, einigen will. Außerdem wird auch ein Vorschlag gemacht, wer bei der Streitschlichtung helfen soll. Das können zum Beispiel Mediatoren oder ausgebildete Streitschlichter sein. Diese könne sich übrigens bereits seit Samstag in der Plattform eintragen und ihre Hilfe anbieten.
Das wirkt ja alles ziemlich unpersönlich und vielleicht bei komplizierten Fällen ziemlich umständlich. Gibt es trotzdem Vorteile für mich als Verbraucher?
Ja. Es ist in der Regel günstiger. Auch weil man sich dadurch ein juristisches Verfahren sparen kann. Dass könnte den individuellen Fall dann in der Regel auch beschleunigen. Und die EU-Kommission glaubt, dass durch die Plattform auch die Hemmschwelle bei den Verbrauchern geringer ist, und insgesamt mehr „gestritten wird. Einer von drei Verbrauchern ist im letzten Jahr beim Online-Kauf laut der EU-Kommission auf ein Problem gestoßen. Aber ein Viertel dieser Verbraucher hat sich nicht beschwert, weil sie befürchteten, dass das entsprechende Verfahren zu lange dauern würde oder sie wahrscheinlich zu keiner Lösung kommen würden. Ob sich das durch die Plattform ändert, wird sich ab dem 15.Februar zeigen. Dann geht die Plattform für alle Verbraucher in der EU online.
Mit einer neuen Online-Plattform will die EU erreichen, dass Verbrauchern bei Problemen beim Online-Kauf besser geholfen werden kann.